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55.000 Hinterschnittanker im Zentrum von Zürich

(31.8.2018) In Zürich entsteht derzeit das Quartier Europaallee. Um die Natursteinplatten der Fassade des Wohnkomplexes „Baufeld F“ sicher zu befestigen, lieferte Fischer ACT rund 55.000 Hinterschnittanker. Rund 400 neue Wohnungen errichtet hier die Schweizerische Bundesbahn (SBB) als Eigentümerin und Bauherrin. Mit dem Zürcher Hauptbahnhof in Fußdistanz sowie den Möglichkeiten zum Arbeiten, Einkaufen und Essen in unmittelbarer Nähe, beschreibt das Viertel den neuen Lebensmittelpunkt zahlreicher Menschen.

alle Projektfotos © SBB Immobilien 

Das sogenannte „Baufeld F“ (siehe Lageplan und/oder Google-Maps)) umfasst insgesamt circa 39.000 m². Auf 28.000 m² hiervon entsteht nach Planung des Zürcher Büros Boltshauser Architekten ein Gebäude für 168 Mietwohnungen (16.300 m² Wohnfläche). Zusätzlich finden darin Büros (7.500 m²), Läden und Dienstleistungen (800 m²), Gastronomie (500 m²) und vieles mehr Platz. Die Bauarbeiten begannen 2016 und sollen 2019 abgeschlossen sein.

Bei der Fassaden setzen Planer und Bauherren auf Glas und Naturstein: Die Kombination aus Transparenz, hochwertigem Sellenberger Muschelkalk und roten Mainsandstein soll dem Gebäude - und somit dem gesamten Viertel - ein freundliches Gesicht und eine repräsentative Optik geben. Über die Ästhetik hinaus spielt die Verlässlichkeit der Gebäudehülle eine wichtige Rolle, denn wenn Fassaden versagen, gefährden sie die öffentliche Sicherheit sowie Leib und Leben.


  

Hinsichtlich der Verankerung der Natursteinelemente arbeitete die damit beauftragte Firma Zeidler & Wimmel aus Kirchheim/Unterfranken mit Fischer ACT zusammen - mit dem Ergebnis, dass rund 55.000 Stück der Fischer FZP Hinterschnittanker zum Einsatz kommen. Diese Fassadenbefestigung verspricht höhere Haltekräfte und eignet sich für niedrigere Plattenbiegemomente als herkömmliche Systeme und wird, von außen unsichtbar, formschlüssig und völlig spreizdruckfrei im hinterschnittenen Bohrloch des Natursteins montiert.

Die verwendeten Platten sind 40 mm dick bei einer Größe von 1.400 auf 900 mm. Bis die ideale Lösung gefunden wurde, bedurfte es jedoch einiger Vorarbeiten und Versuche mit dem Sellenberger Muschelkalk und dem roten Mainsandstein: Mit beiden Materialien wurden die FZP Hinterschnittanker getestet. Zu diesem Zweck definierten die Experten in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro IBT ein Prüfprogramm, um die Einbausituation vor Ort so realitätsnah wie möglich darzustellen. Aufgrund des porösen Steinmaterials waren zwei Testreihen mit unterschiedlicher Einbindetiefe erforderlich, um den Anforderungen der Wind- und Eigenlast gerecht zu werden.

Eine Vergleichsbetrachtung der sonst häufig im Fassadenbau angewandten Dornbefestigung (ein Dorn mit einem Mörtelanker) ergab übrigens, dass man hiermit die Mindestplattendicke von 40 mm in vielen Bereichen nicht hätte einhalten können. Damit wäre die schon fertig geplante Unterkonstruktion nicht realisierbar gewesen.

Weitere Informationen zu Hinterschnittankern können per E-Mail an Fischer angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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