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Metallgewebe umhüllt „Tor zur Zukunft“ der RWTH Aachen

(30.8.2018) Mit 16 Forschungsclustern entsteht auf dem 2009 ins Leben gerufenen Campus der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen sukzessive eine der größten technologieorientierten Forschungslandschaften Europas. Weithin sichtbares Erkennungszeichen des Clusters Biomedizintechnik ist das neue Lehr- und Weiterbildungsgebäude (LWG) der Medizinischen Fakultät (siehe Google-Maps). SOP Architekten aus Düsseldorf konzipierten das Gebäude als lichtdurchfluteten Solitär, der durch seine Form und exponierte Lage zum „Tor zum RWTH Campus Melaten“ bzw. zum „Tor zur Zukunft“ wird. Zwei seiner Fassaden sind dabei mit insgesamt 1.900 m² Metallgewebe vom Typ OMEGA 1520 der Gebr. Kufferath AG (GKD) bekleidet.

alle Fotos © GKD 

16 Cluster sollen auf dem Campus Melaten sukzessive angesiedelt werden, um Zukunftsfragen zu beantworten, die sich aus den Herausforderungen der Megatrends ergeben. Sechs dieser zukunftsorientierten Zusammenschlüsse von Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind bereits in der Umsetzung. Zu ihnen zählt das Cluster Biomedizintechnik in unmittelbarer Nähe des Universitätsklinikums Aachens. Es besteht aus fünf Centern, die sich jeweils einem Spezialbereich widmen. In diesen operativen Einheiten arbeiten Wissenschaftler der Fakultäten für Medizin, Maschinenwesen, Elektrotechnik, Mathematik und Naturwissenschaften gemeinsam mit Experten aus der Industrie an Methoden und Produkten, die Diagnose und Therapie revolutionieren sollen.

Optisch nahtlose Haut

Als erstes Investorengebäude ist das Lehr- und Weiterbildungsgebäude der Medizinischen Fakultät ein Meilenstein im Cluster Biomedizintechnik. Durch die Verzahnung von Theorie und klinischer Praxis schafft dieses für 19,5 Mio. Euro errichtete Trainingszentrum hochmoderne Ausbildungsmöglichkeiten für Studenten der Fachrichtungen Medizin, Zahnmedizin sowie Biomedical Engineering. Neue Maßstäbe will es zudem in der Weiterbildung von Ärzten und medizinischem Personal sowie bei der Erprobung medizinischer Geräte setzen. Dieser Funktion als Leuchtturmprojekt sollte das LWG auch in seiner architektonischen Gestaltung gerecht werden. In einem europaweiten Investorenauswahlverfahren setzten sich A. Frauenrath BauConcept GmbH und SOP Architekten mit ihrem markanten Entwurf durch.

Sie gestalteten auf dem leicht abschüssigen Gelände einen Kubus, der durch seine vollverglasten Kopffassaden wie ein umgedrehtes U aussieht und damit wie ein gigantisches Tor zum dahinterliegenden Campus wirkt. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch den auskragenden Sichtbeton der Seitenwände, der die Stirnfassade umrahmt. Die von Fensterbändern durchzogenen seitlichen Fassaden werden von einer schimmernden Haut aus Metallgewebe überspannt, die eine optisch nahtlose Flächigkeit erzeugt. Gleichzeitig bleiben durch die Gewebetransparenz die dahinterliegenden Räume erkennbar:

Gestaltet wird diese Hülle aus zwölf Paneelen des Edelstahlgewebes vom Typ OMEGA 1520 – jede von ihnen 29,5 m lang und 5,4 m breit. Für die Wahl der gewebten Membran sprachen gleich mehrere Gründe: Die metallische Haut unterstreicht den Hightech-Anspruch des Gebäudes und gibt der Biomedizintechnik ein ebenso zeit- wie bedeutungsgemäßes Gesicht. Im Zusammenspiel mit den Glasfassaden lässt sie zudem Innen- und Außenraum miteinander kommunizieren.

Die Art der Befestigung entspricht dem gestalterischen Purismus. Das Edelstahlgewebe wird an Ober- und Unterkante nach dem patentierten Fusiomesh NG System zwischen zwei Flachprofilen in einen Spezialkleber gebettet und damit verbunden. Spanngabeln sorgen dafür, dass das Gewebe ausgerichtet werden kann und mit der statisch erforderlichen Vorspannung den zu erwartenden Wind- und Anpralllasten widersteht. Die Paneele sind unten sichtbar an einem durchlaufenden Stahlprofil befestigt. An der Oberkante des Gebäudes wird das Gewebe dagegen nach hinten umgelenkt, so dass dort nur eine feine Gewebekante in Erscheinung tritt.

Um bei einer Fassadenhöhe von 29,5 Metern die Horizontalbewegung und die Auflagerkräfte zu reduzieren, verlaufen horizontal hinter dem Gewebe sieben Edelstahlrohre als Zwischenbefestigungsebenen, an denen das Gewebe von außen unsichtbar mit Drahtbügeln fixiert ist. GKD hat bei diesem Projekt nicht nur das Gewebe hergestellt und konfektioniert, sondern auch die Montage übernommen.

Weitere Informationen zu Metallgewebe für Fassaden können per E-Mail an GKD angefordert werden.

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