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Unser (schattiges) Wissen über Leuchten, Lampen und Licht

(18.7.2018) Was wissen die Deutschen über heutige Lichttechnologien? Beziehungsweise: Was glauben sie zu wissen? Können sie Watt, Kelvin und Lumen richtig einordnen? Wie gehen sie mit der biologisch wirksamen Wirkung von Licht um? Eine repräsentative Befragung von rund 1.000 Deutschen im Auftrag von Ledvance zeigt, dass es bei vielen Details rund um aktuelle und künftige Lichttechnologien noch große Wissenslücken gibt.

Die LED-Technologie bringt unbestritten viele Vorteile mit sich. Wahr ist aber auch: Die Auswahl einer passenden Lampe oder Leuchte ist für den Verbraucher komplexer geworden. Hinzu kommen Verbote ineffizienter Technologien in der EU, die die Situation noch unübersichtlicher machen. „Diese Komplexität und die daraus resultierende Verunsicherung spiegeln sich in den Ergebnissen unserer Befragung wider", erklärt Dr. Oliver Vogler, Leiter zentrale Marketing- und Vertriebsfunktionen beim globalen LED-Be­leuch­tungsunternehmen Ledvance.

Wissenslücken bei Maßeinheiten

Die meisten Endkonsumenten fühlen sich offenbar besser informiert, als sie es tatsächlich sind: 75% der in deutschen Verbraucher antworten beispielsweise, dass ihnen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Beleuchtungstechnologien von (smarter) LED bis hin zu klassischen Glühlampen vollkommen oder zumindest ausreichend klar seien.

Zu den relevanten Maßeinheiten befragt, wie sie auf jeder Lampen- oder Leuchten-Ver­packung zu finden sind, trennt sich jedoch schnell die sprichwörtliche Spreu vom Weizen:

  • 82% ordnen immerhin Watt korrekt dem Energieverbrauch zu.
  • Die in der LED-Welt wichtigen Maßeinheiten Kelvin und Lumen werden dagegen nur noch von 55%, respektive 42% als Informationen zu Farbtemperatur und Lichtstrom erkannt.

Darin sieht Dr.Vogler ein Problem, denn „die Farbtemperatur gibt mit einem Kelvin-Wert Auskunft über die Lichtfarbe - von Tageslicht (ab 5.300 K) über Kaltweiß (3.300 bis 5.300 K) hin zu Warmweiß (2.700 bis 3.300 K). Der in Lumen angegebene Lichtstrom sagt, wie viel Licht das Leuchtmittel abgibt. Entscheidend für die Helligkeit von energiesparenden LEDs ist also nicht mehr Watt, sondern Lumen“.

Auffällig dabei sei, dass bei der Zuordnung der Messgrößen Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht sei. Nur 33% aller Befragten ordnen alle Maßeinheiten richtig zu. Briten, Franzosen, Schweden, Amerikaner, Kanadier, Brasilianer und Chinesen hingegen erreichten Werte zwischen 40 und 50%. Spitzenreiter seien die Italiener mit 55%.

Überraschendes auf dem Einkaufszettel

Fragt man, nach welchen Lichttechnologien die Verbraucher im Baumarkt oder online primär Ausschau halten, dann ist LED-Technologie - sowohl mit als auch ohne smarte Zusatzfunktionen - wenig überraschend Spitzenreiter. Durchaus überraschend: Auch alte Technologien stehen noch hoch im Kurs. So sollen 27% der Deutschen nach wie vor „Glühbirnen“ auf ihrem Einkaufszettel haben - ohne zu wissen, dass es seit dem Glühlampenverbot in der EU im September 2009 bis auf vereinzelte Restposten und Speziallampen keine klassischen Glühlampen mehr im Handel gibt.

Halogen-„Glühlampe“ ab September 2018 verboten

Ebenfalls erstaunlich stark nachgefragt sind Halogenprodukte. Aber auch sie wurden in mehreren Verbotsstufen seit 2009 schritt- und typenweise vom Markt verbannt oder werden in Kürze verbannt werden. Im September nämlich tritt EU-weit die nächste Stufe des Halogenlampenverbots in Kraft - dieses Mal für die weitverbreitete Halogen-„Glühlampe“ mit klassischer Kolbenform und ungebündeltem Licht.

Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer haben vom Halogenlampen-Verbot inklusive der anstehenden nächsten Stufe nichts gehört oder wissen nicht, wie sie davon betroffen sind. „Aber niemand muss sich Sorgen machen: Es gibt jetzt für nahezu alles gute oder meist sogar bessere Ersatzprodukte mit LEDs, die durch ihre Stromersparnis den höheren Anschaffungspreis wieder wettmachen“, beruhigt Vogler.

Dringender Aufklärungsbedarf beim Hype-Thema Human Centric Lighting (HCL)

Human Centric Lighting - quasi das „richtige Licht zur richtigen Zeit“ - ist in der Lichtindustrie aktuell eines der ganz großen Trendthemen. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass ein eng am natürlichen Tageslichtverlauf orientiertes künstliches Licht einen wertvollen Beitrag leisten kann, wenn es darum geht, den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu stabilisieren bzw. zu erhalten, unser Wohlbefinden zu steigern und auch unsere Gesundheit zu verbessern.

Auf die Frage nach biologischen Wirkungen von künstlichem Licht auf den menschlichen Körper antwortet jedoch die Mehrheit der deutschen Befragten (66%), dass sie nicht daran glauben oder nichts darüber wissen. Ebenfalls zwei Drittel (66%) sehen allerdings grundsätzlich einen Vorteil darin, mit Hilfe von künstlichem Licht Körper und Geist entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen stimulieren zu können. Es gibt also eine große Aufgeschlossenheit gegenüber dem Thema HCL. Konsequenterweise geben 57% der Befragten an, dass die biologischen Lichtwirkungen einen großen Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen hätten - sofern sie genug darüber wüssten. Das ist ganz offensichtlich noch nicht der Fall.

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