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Deutschland wächst - aber längst nicht überall

(1.5.2018) Die Bevölkerung in Deutschland wächst regional ganz unterschiedlich: 282 der 401 Kreise und kreisfreien Städte haben zwischen 2010 und 2016 an Bevölkerung zugelegt. Dabei fiel das Wachstum in den Großstädten und deren Umland besonders stark aus. Aber auch zahlreiche ländliche Räume verzeichnen Einwohnerzuwächse. Dünn besiedelte Landkreise abseits der Ballungsräume verlieren dagegen weiter an Be­völ­ke­rung - das zeigt eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) für das Jahr 2016:

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Die 66 kreisfreien Großstädte sind zwischen 2010 und 2016 insgesamt um 1,35 Mio. Einwohner gewachsen, was einem Anstieg von 5,9% entspricht. Zwischen 2000 und 2010 betrug das Plus zwar lediglich 240.000 Einwohner, aber abgesehen von wenigen Ausnahmen im Ruhrgebiet verzeichneten die kreisfreien Großstädte zwischen 2010 und 2016 einen durchaus markanten Einwohnerzuwachs: Besonders  kräftig wuchsen gemessen an ihrer Einwohnerzahl ...

  • Leipzig (+13,7%),
  • Darmstadt (+11,4%),
  • Münster (+10,8%) und
  • Frankfurt am Main (+10,7%).

Sehr stark legte die Einwohnerzahl auch im Umland der sieben größten deutschen Städte zu. Spitzenreiter sind die an die Stadt München angrenzenden Landkreise Ebersberg (+9,2%), München Landkreis (+8,6%), Freising (+8,1%) sowie Erding und Fürstenfeldbruck (+7,9%).

Während auch rund die Hälfte der ländlichen Kreise zwischen 2010 und 2016 wuchs, müssen sich gleichwohl einige dünn besiedelte Landkreise abseits der Zentren weiterhin mit Schrumpfungen auseinandersetzen. Besonders rückläufig waren die Bevölkerungszahlen in den ländlichen Kreisen ...

  • Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt (-6,2%),
  • Altenburger Land in Thüringen (-5,8%) und
  • Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt (-5,9%).

Auch in ländlichen Kreisen in den alten Ländern schrumpfte die Bevölkerung, wenngleich nicht so stark. Beispielhaft dafür stehen die Landkreise ...

  • Wunsiedel in Bayern (-4,3%),
  • Cochem in Rheinland-Pfalz (-3,8%) und
  • Holzminden in Niedersachsen (-3,3%).

Selbst auf dem Land ist das Durchschnittsalter nicht überall hoch

Die Bevölkerungsentwicklung und die Altersstruktur hängen eng miteinander zusammen. so profitieren besonders die Großstädte vom Zuzug junger Bevölkerung. Hier liegt das Durchschnittsalter inzwischen bei immerhin 42,4 Jahren.

In ländlichen Kreisen ist die Bevölkerung im Schnitt dagegen 45,2 Jahre alt. Am jüngsten ist die Bevölkerung in den Universitätsstädten Heidelberg (39,7 Jahre) und Freiburg (39,9 Jahre).

Auch in einigen Umlandkreisen der Metropolen ist das Durchschnittsalter niedrig, beispielsweise in Freising (40,6) und in Erding bei München (41,5) oder Tübingen bei Stuttgart (40,7). Das liegt auch daran, dass viele junge Familien mit ihren Kindern im engeren Umland wohnen.

In dünn besiedelten Räumen ist die Bevölkerung im Durchschnitt dagegen deutlich älter, beispielsweise in den Landkreisen Mansfeld-Südharz (49,3) und Wittenberg (48,9) in Sachsen-Anhalt und Ober­spree­wald-Lau­sitz (48,9) in Brandenburg. 

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Bei weitem nicht alle ländlichen Räume haben ein hohes Durchschnittsalter. Generell ist die Bevölkerung in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs sowie im Nordwesten Deutschlands besonders jung. So ist das Durchschnittsalter in einigen Landkreisen im Westen - wie z.B. in Vechta (40,1) oder Cloppenburg (40,2) – vergleichsweis niedrig. Dort leben anteilsmäßig auch viele Kinder und Jugendliche: In Vechta und Cloppenburg ist jeder fünfte Einwohner unter 18 Jahre alt. In den Landkreisen Altenburger Land (Thüringen), Mansfeld-Südharz und in Anhalt-Bitterfeld (beide Sachsen-Anhalt) hingegen gilt das nur für jeden Zehnten - dafür ist hier jeder vierte Einwohner mindestens 65 Jahre alt.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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