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ARL-Jahreskongress fragt: „Flächensparen - aber wie?“

(23.4.2018) Speziell Bayern verbraucht immer mehr Fläche für Siedlungs- und Gewerbegebiete. Außerdem prägen zunehmend Windkraft-, Solar- und Biogasanlagen den ländlichen Raum. Das führt unweigerlich zu einer Beeinträchtigung von Lebensräumen und zu einem Verlust von Biodiversität.

  • Warum funktioniert Flächensparen nicht?
  • Wie können unterschiedliche Nutzungsinteressen besser in Einklang gebracht werden?
  • Welche Steuerungsinstrumente und Lösungsansätze gibt es?
  • Und wie können diese besser eingesetzt werden?

Fragen wie diese wollen 250 Fachleute aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft auf dem Jahreskongress der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), Leibniz-Fo­rum für Raumwissenschaften, am 26. und 27. April in München diskutieren.

In Bayern wurde allein 2017 eine Fläche in der Größe von Schweinfurt (laut Wikipedia 35,7 km²) versiegelt. Die Folgen für die Lebensqualität von Räumen und die Biodiversität sind erheblich. Denn weniger natürliche Flächen bedeuten weniger Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Das Landschaftsbild verändert sich und die Vielfalt der Kulturlandschaft ist bedroht.

Grafik aus dem Beitrag „Flächenverbrauch in Deutschland immer noch zu hoch“ vom 24.4.2016

Obwohl die Probleme einer großflächigen Bodenversiegelung schon lange bekannt sind, fehlen im Großen und Ganzen wirksame Lösungsansätze für eine nachhaltige Flächenentwicklung - oder sie scheitern an ihrer halbherzigen Umsetzung. Vom 30-ha-Ziel der Bundesregierung sind Bayern wie auch der Rest Deutschlands weit entfernt. Jeden Tag werden derzeit rund 66 ha Fläche verbaut - das entspricht in etwa 94 Fußballfeldern.

  • Wie können aber die diversen Ansprüche an die Siedlungsflächenentwicklung besser miteinander in Einklang gebracht werden?
  • Wie können Kulturlandschaften geschützt und damit natürliche Lebensgrundlagen erhalten werden?

Ziel des Kongresses ist es, die Gestaltungsmöglichkeiten der räumlichen Planung für eine nachhaltige Flächenentwicklung aufzuzeigen und Impulse zu setzen für eine innovative, flexible, nachhaltige und sozial gerechte Bodenpolitik. Im Fokus stehen Strategien und Planungsinstrumente, wie kommunale Wohnbauflächenprognosen, interkommunale Allianzen, der Handel mit Flächenzertifikaten oder das Monitoring von Zersiedlung.

Den Eröffnungsvortrag „Bayerische Aktivitäten zum Flächensparen“ hält Christina von Seckendorff (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz). Neben acht thematischen Sessions zu Instrumenten der Bauland- und Regionalentwicklung, der Innenentwicklung von Ortschaften, zur Flächenwirksamkeit der Energiewende und zur Entwicklung von Kulturlandschaften gibt es Diskussionen mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung über die Siedlungs- und Freiraumentwicklung in Bayern, Deutschland und den Anrainerstaaten.

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