Bausparkassen: „Immobilienpreise schwächen Sparmotiv Wohneigentum“
(22.4.2018) Immer mehr Normalverdiener haben Zweifel, ob sie sich ihren Traum vom Eigenheim wirklich erfüllen können. Die Bereitschaft jedenfalls, dafür ein Polster anzusparen, ist auf einem Tiefpunkt angekommen. Stattdessen wird wieder mehr Konsum gepflegt - das ist das wesentliche Ergebnis der Frühjahrsumfrage 2018 zum Sparverhalten der Deutschen. Kantar TNS befragte dazu im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen zum 62. Mal über 2.000 Bundesbürger älter als 14 Jahre.
Im Rahmen der Frühjahrsumfrage gaben nur noch 37% der Befragten an, für „Wohneigentum“ zu sparen. Damit lag der Anteil um 4 Prozentpunkte niedriger als im Herbst 2017 und erreichte einen Tiefstand in der mittlerweile über 20-jährigen Umfragereihe. Gleichzeitig ist das Sparmotiv „Konsum / langfristige Anschaffungen“ mit einem Anstieg um 9 Prozentpunkte auf 60% wieder auf Platz 1 gerückt. Auf Platz 2 rangiert jetzt mit unveränderten 51 Prozent das Sparmotiv „Altersvorsorge“.
„Kapitalanlage“ kommt durch ein Plus von 2 Prozentpunkten auf 26%. Das Sparmotiv „Notgroschen“ erreicht erneut 5 Prozent und „Ausbildung der Kinder“ 2% - nach 3% in der Herbstumfrage.
Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen, zeigt sich ob des Rückgangs beim Sparmotiv „Wohneigentum“ besorgt: „Ausreichend bezahlbarer Wohnraum ist eines der drängendsten sozialen Probleme. ... Um das zu lösen, brauchen wir auch mehr Eigenheime, weil dadurch zugleich kleinere und preiswertere Wohnungen im Bestand frei werden." Haupthindernis für neue Eigenheime ist aus Sicht der Bausparkassen mangelndes Eigenkapital. „Ohne zweckgerichtetes Vorsparen bleibt für Normalverdiener der Traum ein Traum“, konstatiert Zehnder. Umso wichtiger sei es deshalb, dass die große Koalition die verabredete Förderung der langfristigen Sparinitiative jetzt gemeinsam mit dem Baukindergeld auf den Weg bringe.
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siehe zudem:
- Architektur und Baustoffe/Bauelemente bei BAULINKS.de
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