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Bei Bauder übernimmt die 4. Generation das Ruder

(25.2.2018; Dach+Holz-Bericht) Wie die Unternehmensleitung am zweiten Tag der Dach+Holz berichtet hat, war 2017 für die Paul Bauder GmbH & Co. KG mit einem Umsatz von 572 Mio. Euro wieder ein erfolgreiches Jahr. Die Steigerung von 9% gegenüber dem Vorjahr resultierte insbesondere aus Preiserhöhungen und dem gestiegenen Absatz höherwertiger Produkte.

2017 wurde zudem der seit 10 Jahren geplante und vorbereitete Generationswechsel eingeleitet:

  • Die Brüder Paul-Hermann und Gerhard Bauder wechseln nach 36 Jahren in den Beirat.
  • Mit Jan, Mark und Tim Bauder (alle drei Söhne von Paul-Hermann Bauder) übernimmt die 4. Bauder-Generation zusammen mit Gerhard Einsele die Geschäftsführung.

dritte und vierte Generation Bauder mit Gerhard Einsele als Bindeglied (Foto von der Pressekonferenz am 21.2.2018 © baulinks/AO) 

Die erste Generation erstellt es, die zweite Generation erhält es, unter der dritten Generation zerfällt es! Diese Redensart haben Gerhard und Paul-Hermann Bauder eindrucksvoll widerlegt. In der 3. Generation haben sie das Unternehmen in Deutschland zum Marktführer für Flachdachabdichtungen sowie Aufsparren-Wärmedämmungen mit einem Umsatz von 572 Mio. Euro (2017) und über 1.000 Mitarbeitern weiterentwickelt:

„Sicher hatten wir viel Glück und trafen richtige Entscheidungen zum passenden Zeitpunkt“, resümierte Gerhard Bauder rückblickend. „Dazu gehörte die konsequente Einführung einer Unternehmensstrategie und die Entwicklung des Bauder-Leitbilds und der Marke Bauder.“ Der Erfolg sei aber letztlich nur möglich gewesen, weil Kunden und Geschäftspartner dem Unternehmen dauerhaft ihr Vertrauen geschenkt haben, und weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am gleichen Strang in die gleiche Richtung gezogen haben. „Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken,“ so Paul-Hermann Bauder. „Und auch ein großes Dankeschön an die 4. Generation und Gerhard Einsele, die gemeinsam die Verantwortung für die Weiterentwicklung des Unternehmens übernehmen.“

Bauder 1, 2, 3 und 4

Der Firmengründer Paul Bauder übernahm die 1857 gegründete Firma Burck und baute 1911 in Stuttgart-Weilimdorf ein neues Werk, das heute noch Hauptsitz des Unternehmens ist. Sein Sohn Hermann baute nach dem 2. Weltkrieg das Unternehmen zum süddeutschen Marktführer aus.

Am 1. April 1982 übernahm die dritte Generation, die Brüder Gerhard und Paul-Hermann Bauder in schwierigem Fahrwasser die Geschäftsführung von ihrem Vater. Der damalige Umsatz betrug umgerechnet 60 Mio. Euro. Vater Hermann Bauder übernahm den Vorsitz des neu gegründeten Beirats. Nach 36 Jahren als Geschäftsführer ziehen sich beide am 1. Januar 2018 aus der operativen Unternehmensführung zurück, um nun ihrerseits in den Beirat zu gehen.

„Für uns besteht die Verantwortung für ein Familienunternehmen nicht nur in der erfolgreichen Weiterentwicklung des Unternehmens, sondern auch in der gelungenen Übertragung der Unternehmensführung auf die nächste Generation“ erläutern die beiden Brüder. Ein Jahrzehnt lang beschäftigten sie sich intensiv mit dem Generationswechsel:

  • 2011 wurde eine Familienverfassung erarbeitet. Damit stand fest: Der Dachspezialist bleibt ein eigentümergeführtes Familienunternehmen.
  • Seit 2012 bzw. 2013 arbeiten Jan, Mark und Tim Bauder in allen Bereichen der Firma.
  • Am 1. Januar 2018 übernahmen die drei Brüder der 4. Generation zusammen mit Gerhard Einsele, verantwortlich für den Vertrieb, die Geschäftsführung:
    - Jan Bauder ist zuständig für den Bereich Export und Finanzen.
    - Mark verantwortet den Bereich Technik.
    - Tim ist für das Marketing verantwortlich.

Foto © Bauder 

Gut vorbereitet in die Zukunft

2017 wurde mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in sechs Werken in Deutschland sowie einem Werk im österreichischen Bruck und 13 Auslandsgesellschaften ein Umsatz von 572 Millionen Euro erzielt. Der Exportanteil lag bei 42%. Das Unternehmen gilt in Deutschland als Marktführer bei der Flachdachabdichtung, bei Bitumenbahnen, bei PU-Dämm­stof­fen und der Aufsparrendämmung. Für die Zukunft wurde 2013 bis 2017 die Rekordsumme von rund 100 Millionen Euro investiert.

Das Ziel bleibt auch nach dem Generationenwechsel das gleiche - nämlich der Ausbau der Marktposition in Deutschland und Europa. „Wir wollen auch in Europa die Nummer 1 werden“, so Jan Bauder, „mit hochwertigen Dachsystemen, großer Systemvielfalt und einem umfassenden Service.“ „Wir bieten alles aus einer Hand“, so Tim Bauder zum umfassenden Angebot. „Das ist ein großer Vorteil für Handel, Dachdecker, Planer und Bauherren.“ „Zuverlässige Unterstützung vor Ort ist für uns schon immer selbstverständlich. Über ein Viertel aller Bauder Mitarbeiter sind jederzeit vor Ort beim Kunden.“

Marktentwicklung 2017 und 2018

Der Flachdachmarkt 2017 war ohne Veränderung und für Bauder enttäuschend. „2018 sehen wir auf ähnlichem Niveau“, erläutert Gerhard Einsele. Der Neubau wächst, die Sanierung ist eher rückläufig.

Der Gründachmarkt wuchs 2017 erfreulicherweise um ca. 5%. Auch für 2018 wird ein leichtes Wachstum erwartet. Dabei führen wieder vermehrt Dachdecker Begrünungen aus.

2017 verzeichnete der Steildach-Markt ein Minus von 8%. „Gründe hierfür waren aus unserer Sicht die Krise um den Rohstoff MDI und der rückläufige Sanierungsmarkt, bedingt durch geringe Energiepreise und das Warten auf steuerliche Fördermittel. Die Sanierungsquote liegt unter 1 Prozent. Damit lassen sich die Ziele zur CO₂-Senkung sicher nicht erreichen“, gab Gerhard Einsele in Köln zu bedenken. Für 2018 ist man bei Bauder aber zuversichtlich, dass die Rohstoffversorgung für 2018 gesichert ist und das Mengenniveau von 2016 wieder erreicht werden kann.

Foto © Bauder 

Das Jahr 2017 insgesamt war geprägt von Rohstoffverknappungen und Rohstoffpreiserhöhungen. Das Unternehmen erzielte 2017 einen Umsatz von 572 Millionen Euro. Die Steigerung von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr resultierte aus Preiserhöhungen und dem gesteigerten Absatz höherwertiger Produkte. Die Mitarbeiterzahl stieg um 5 Prozent auf 1017. Der Exportanteil blieb mit 42 Prozent unverändert zum Vorjahr.

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