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Rückblick auf den Forschungs- und Entwicklungstag der Deutschen Poroton

(5.11.2017) In diesem Jahr begeht die Deutsche Poroton ihr 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass fand im bundesweit einzigen privaten Ziegelforschungszentrum - im niederbayerischen Zeilarn - Mitte Oktober ein Forschungs- und Entwicklungstag (F&E-Tag) mit renommierten Wissenschaftlern statt:

Die Teilnehmer des F&E-Tages der Deutschen Poroton. (Foto © Deutsche Poroton / Christoph Große)

Die Anregungen aus der Wissenschaft nahm eine offene Podiumsdiskussion teils kontrovers auf. Adressiert an die neue Regierung forderte Prof. Michael Voigtländer, Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln), mehr Bauland in den Ballungsgebieten. Nur so ließe sich verhindern, dass Wohnen zum Luxusgut wird. Christian Bruch vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen drängte auf Kompetenzbündelung in einem echten Bauministerium und bemängelte fehlende Sachkompetenz in Planungsämtern.

Unternehmerin Gisela Raab von der RAAB Baugesellschaft kritisierte die ständig wachsenden Vorgaben, etwa im Brandschutz, die es nahezu unmöglich machen, preiswert zu bauen. Prof. Piero Bruno (Bruno Fioretti Marquez Architekten) unterstützte dies ausdrücklich aus der Perspektive der Architektenschaft. Gemeinsames Ziel müsse es sein, wieder einfacher zu bauen - was für den Ziegel spreche. Für wichtige Ziele wie Brandschutz und Barrierefreiheit sollte es Zielvorgaben mit flexiblen Wegen geben. Dringenden Handlungsbedarf sehen die Bauprofis in Aus- und Fortbildung, um Fehler in der Ausführung zu minimieren.

Braucht es künftig Chips in jedem Ziegel?

Für Wienerberger-Geschäftsführer Lorenz Bieringer besteht die wichtigste Aufgabe der Industrie darin, die Produktpalette um digitale Dienstleistungen und Services zu erweitern. Allerdings werde BIM auf absehbare Zeit nicht dazu führen, „dass wir unsere Ziegel mit RFID-Chips ausstatten.“

Poroton-Geschäftsführer Clemens Kuhlemann zog ein positives Fazit. Für ihn stehen vier zentrale Aspekte im Fokus: „Wir punkten am Markt mit robusten Systemen und einfacher Verarbeitung. Das gilt es auszubauen, damit Bauherren und Industrie auch künftig kostengünstiges Bauen für alle ermöglichen. Intensivieren werden wir unsere Aktivitäten bei Bildung und Nachwuchsförderung. Die Megaaufgabe Digitalisierung werden wir neben hervorragenden Produkten mit sinnvollen Services und Softwaretools unterstützen, um unseren Marktpartnern die Arbeit zu erleichtern.“

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