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Mjøsa Tower: (Vorerst) höchstes Holzgebäude der Welt soll im März 2019 fertig sein

(29.9.2017) Nach Abschluss der Bauarbeiten im März 2019 soll der Mjøstårnet (Mjøsa Tower) im norwegischen Brumunddal das höchste Holzgebäude der Welt sein (siehe Google-Maps). Das Anfang April 2017 gestartete Bauvorhaben ist ein Beispiel dafür, wie Beton durch Holz ersetzt werden können. Das Gebäude wird über 80 Meter hoch sein und auf 18 Stockwerken Büros, ein Hotel und Apartments beherbergen.

Renderings © Voll Arkitekter AS and EVE Images

Das Hochhaus wird aus Brettschichtholz, Brettsperrholz und Kerto-Furnierschichtholz von Metsä Wood gebaut. Um die benötigte Tragfähigkeit zu erreichen, werden kreuzverleimte Kerto-Q-Furnierschichtholzplatten als Decken- bzw. Fußbodenmaterial zwischen den Stockwerken verbaut. Die Platten gelten als ausgesprochen robust und widerstandsfähig.

„Die aus massiven Balken und Kerto-Platten bestehende Fußbodenkonstruktion wird in unserem Werk montiert, das nur 15 Kilometer von der Baustelle entfernt liegt. ... Die Arbeit schreitet mit hoher Geschwindigkeit voran - pro Woche wird ein Stockwerk fertiggestellt - und das hat die Bauzeit im Vergleich zur Arbeit mit vor Ort gegossenem Beton um 35 bis 40 Prozent reduziert. Da die Holzkomponenten so leicht sind, benötigen wir außerdem auch nicht so schweres Gerät“, erklärt Rune Abrahamsen, Managing Director von Meolven Limtre AS, einem Generalsubunternehmer beim Mjøsa Tower-Projekt.

Holz erhöht die Brandsicherheit

Hinsichtlich der Brandsicherheit machen sich die Konstrukteure des hölzernen Mjøsa Tower den Holz-eigenen Brandschutz zunutze: Unbehandeltes Vollholz schafft seine eigene feuerbeständige Oberfläche, indem die äußere Schicht als  „Opferschicht“ bei Feuer verkohlt und damit das Kernholz vor weiterer Beschädigung durch Feuer für eine bemerkenswert lange Zeit schützt. Dieser Opferschicht muss bei der Dimensionierung der Stützen und Balken nur miteinkalkuliert werden.

„Die Brandschutzvorschriften besagen, dass ein Gebäude mindestens zwei Stunden lang ohne einzustürzen einem Vollbrand widerstehen muss. Bei einem Gebäude aus Stahl und Beton schmilzt der Stahl und das Gebäude stürzt ein“, erinnert Erik Tveit, Project Manager bei HENT AS, dem Generalunternehmer der Baustelle.

... und dann doch Beton - als Schwingungsdämpfer

Trotzdem werden die Böden der letzten sieben Stockwerke des Towers mit Beton verstärkt. Das hat nichts mit der Tragfähigkeit zu tun. Die Erklärung ist einfach: Je höher man in einem Gebäude ist, ob nun aus Beton oder aus Holz, desto stärker schwankt es. Das Gewicht des Betons in den oberen Stockwerken soll die Schwankung dämpfen und macht sie damit weniger wahrnehmbar.

Metsä Wood liefert das Kerto-Furnierschichtholz an die Moelven Limtre AS, die den Holzrahmen für den Generalunternehmer HENT konstruiert.

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