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Marktmonitor: „Energetische Sanierungen für Immobilienvermarktung so unwichtig wie noch nie“

(27.8.2017) Noch nie spielte der energetische Zustand einer Immobilie für die Vermarktung eine geringere Rolle als heute - zu diesem Ergebnis kommt der Marktmonitor Immobilien 2017 (MMI) von Immowelt. Demnach erzielen nur noch 43% der befragten Immobilienprofis für energetisch sanierte Objekte einen höheren Kaufpreis als für unsanierte. 2016 waren es noch 46%, 2010 sogar 60%.

Gänzlich unbedeutend sind Sanierungen gleichwohl noch nicht: Die befragten Makler schätzen den Kaufpreisabschlag aufgrund von unübersehbaren Sanierungsrückständen aktuell auf durchschnittlich 19,6%. Allerdings dürften sich bei diesem Wert aufwendige Sanierungsmaßnahmen vor dem Verkauf trotzdem nicht lohnen, da sie mehr kosten könnten als der mögliche Mehrerlös.

Wenn, dann Dachdämmung, Fenster, Heizung

Immer mehr Makler raten ihren Kunden davon ab, ihre Immobilie vor dem Verkauf zu sanieren. Waren es bei der ersten Erhebung 2010 lediglich 12%, so sind es aktuell fast ein Drittel. Wenn Sanierungen empfohlen werden, dann ...

  • die Dachdämmung (57%),
  • der Einbau einer Brennwertheizung (40%) oder
  • Austausch der Fenster (39%).

Die früher so beliebte Vollwärmedämmung (WDVS) der Fassade wird kaum noch empfohlen: Hielten vor einigen Jahren noch bis zu 65% der Makler diese Maßnahme für sinnvoll, so sind es aktuell nur noch 18 Prozent.

Dieser Trend hängt u.a. mit der hohen Nachfrage nach Kaufimmobilien und dem geringen Angebot in vielen Städten und Regionen zusammen. Kommen Bestandsimmobilien auf den Markt, sind das in einigen Gegenden oft auch Immobilien aus der Nachkriegszeit, die gerade frei werden. Diese Häuser aus den 1950er- und 1960er-Jahren befinden sich zwar oft in guter Lage, ihr Minus sind aber meist die energetisch und technisch einfachen Standards. Käufer sind angesichts der hohen Nachfrage nach Kaufimmobilien und dem verfügbaren Angebot eher bereit, bei der Energieeffizienz Abstriche zu machen.

Mietimmobilien: Sanierung oft kein wichtiges Vermarktungskriterium mehr

Auch bei Mietimmobilien soll die Frage nach energetischen Sanierungen so unwichtig wie noch nie sein: Hier sind 44% der Befragten der Ansicht, der energetische Zustand habe kaum oder keine Auswirkungen auf die Vermarktung. In Großstädten sind es sogar mehr als die Hälfte. Nur ein Viertel der Befragten berichtet, dass sich für eine energetisch sanierte Mietimmobilie ein höherer Mietpreis erzielen ließe - 2010 waren es noch 49 Prozent.

Die zunehmende Wohnungsknappheit in vielen Regionen Deutschlands hat also offensichtlich auch auf dem Mietmarkt dazu geführt, dass sich selbst energetisch nicht optimale Immobilien leicht vermarkten lassen.

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