Leckströmen in Photovoltaikanlagen wird der Kampf angesagt
(8.9.2011) SCHOTT Solar, Q-Cells und Solon SE sowie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem (ISE), das Photovoltaik-Institut Berlin AG (PI-Berlin), der TÜV Rheinland und das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut haben einen Test entwickelt, um direkt nach der Modulherstellung den so genannten PID-Effekt zu messen. Potenzial-induzierte Degradation (PID) ist ein Leistungsabfall in einer PV-Anlage, der durch hohe negative Spannungen entstehen kann.
Die Glas-Folien-Module aus der Serienproduktion von SCHOTT Solar bestanden die Testreihen, die in mehreren Prüflaboren unabhängig voneinander durchgeführt wurden, mit einem Leistungsverlust von unter 5%, und auch die Module der anderen beiden beteiligten Firmen absolvierten die Prüfung erfolgreich. Einige Module anderer Markenhersteller sollen dagegen Leistungseinbußen von deutlich über 50 Prozent gezeigt haben.
Im Test wurde Modulen aus laufender Serienproduktion über sieben Tage hinweg
eine Spannung von
Mit diesem Testentwurf lässt sich verhältnismäßig leicht die Stabilität von kristallinen Modulen bezüglich PID bewerten und deutlich unterscheiden. Eine für die nahe Zukunft geplante Weiterentwicklung der Testbedingungen in Zusammenarbeit mit dem IEC TC82 Normungsgremium sieht außerdem vor, eine Aussage über das Verhalten der Module im Feld unter Berücksichtigung der exakten Verschaltung und der klimatischen Bedingungen zu treffen.
Grundsätzlich kann der PID-Effekt bei allen kristallinen Siliziumsolarzellen auftreten, die in Glas und Folie eingebettet sind. Unter ungünstigen Bedingungen (beschleunigt durch hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur) entstehen Leckströme am Übergang von Modul und Rahmen, die für Kurzschlüsse sorgen und so die die Leistung der gesamten Anlage mindern. Bei Doppelglasmodulen soll dieser Effekt von vornherein in weitaus geringerem Maß eintreten. Zwar lässt er sich auf Anlagenebene vermeiden, wenn die Anlage geerdet ist oder Wechselrichter eingesetzt werden, die keine negativen Spannungen erzeugen. Wirtschaftlicher ist es jedoch, PID auf Modul- oder Zellebene zu verhindern.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- SCHOTT Solar AG
- Q-Cells SE
- Solon SE
- Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem (ISE)
- Photovoltaik-Institut Berlin AG (PI-Berlin)
- TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH (TÜV)
- VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH (VDE)
- SolardachCheck und weitere EnergieSparRatgeber: StromCheck express
- Konkret getestet: 30% mehr Solarstrom-Ertrag dank Nachrüstung mit Leistungsoptimierern (26.6.2013)
- Portable Einrichtung zur Lokalisierung von Isolationsfehlern in PV-Anlagen (15.5.2012)
- 2011: So viel Solarenergie wie noch nie (1.1.2012)
- BDEW veröffentlicht Zahlen zum Stromerzeugungsmix 2011 (18.12.2011)
- Millionste Photovoltaik-Anlage in Deutschland in Betrieb (20.11.2011)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Versuchsanlage bestätigt: Dachbegrünung erhöht Erträge der Photovoltaik (19.7.2011)
- Sicheres Abschalten von PV Anlagen (21.6.2011)
- Lichtbogengefahr bei PV-Anlagen (21.6.2011)
- Lichtbogen-Detektor von Fronius für 2012 angekündigt (21.6.2011)
- Überspannungsschutz für DC-seitig geerdete PV-Anlagen (21.6.2011)
- Unlautere Garantieversprechen von 5 PV-Modulherstellern abgemahnt (22.5.2011)
- Photovoltaik-Anlagenpass - mehr als tausend Betriebe sind registriert (10.3.2011)
- Mehrertrag durch Leistungsoptimierer bei verschatteten PV-Modulen? (10.11.2010)
- Über Qualität von PV-Anlagen: Kleiner Fehler, große Wirkung (28.9.2009)
- Bessere Alterungstests für Solarmodule (31.7.2009)
- PV-Tests I: Neues PV-Prüfsiegel von Solarpraxis und TÜV (1.6.2009)
- PV-Tests II: Photon Laboratory GmbH gegründet (1.6.2009)
- Photovoltaikanlagen - was muss ich wissen? (30.11.2007)
- Wie lange halten Solarzellen tatsächlich? (15.10.2007)
siehe zudem:
- Photovoltaik und erneuerbare Energien bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Photovoltaik, Flachdach, Dachbegrünung bei Baubuch / Amazon.de