Dämmen nach Vorschrift ist (in der Regel) nicht genug!
(25.7.2006) Wer nachträglich die Außenwände seines Altbaus dämmt, ist auch ökonomisch im Vorteil. Die Energieagentur NRW erhöht deshalb die Empfehlungen der Dämmstoffstärke. Laut ihren Berechnungen entspricht die Dämmung gemäß der gesetzlichen Bestimmung nicht dem wirtschaftlichen Optimum: „Aufgrund der Energiepreis-Anstiege lohnen sich heute bereits Dämmstoffstärken von bis zu 30 Zentimetern“, betont Dirk Mobers, Leiter der Abteilung „Bau und Energie“ der Energieagentur NRW.
- Werden Altbauten nach der Mindestanforderung der EnEV gedämmt, gehen über die Außenwände eines typischen Einfamilienhauses (150 m² Außenwandfläche) noch immer rund 3.500 kWh pro Jahr (kWh/a) an Wärme verloren. Das entspricht über die Lebensdauer einer Dämmung (ohne Energiepreissteigerung) 8.300 Euro Heizenergiekosten (bei 6 ct/kWh).
- Bei einer Wärmedämmung von 18 cm würde der Wärmeverlust immerhin auf unter 2000 kWh/a reduziert. Über die Jahre würde sich der zusätzliche bauliche Wärmeschutz bezahlt machen. Die Kosten würden auf ca. 4.700 Euro sinken, Einsparung: rund 3.600 Euro.
- Die Investition lohne sich aber noch mehr, wenn die Dämmung noch dicker ausfallen würdet: Bei 30 cm Dämmung würde der Wärmeverlust über die Wände nur noch knapp 2400 Euro kosten. Einsparung: rd. 5.900 Euro.
Mobers' Fazit: „30 Zentimeter Außendämmung sind auch bei den heutigen Energiepreisen bereits wirtschaftlich. Wer bei der Dämmung spart, zahlt über die Jahre drauf.“
Zur Erinnerung: Vom Gesamtenergieverbrauch eines Privathaushaltes entfallen mehr als zwei Drittel auf die Raumheizung. Die Verschwendung ist gigantisch: Drei Viertel der Gebäude in NRW beispielsweise sind vor 1980, also noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung, errichtet worden. Durch eine wärmetechnische Sanierung ließe sich der Heizenergieverbrauch bei diesen Gebäuden im Durchschnitt um zwei Drittel reduzieren. Bei einer Gebäudemodernisierung sei es zudem fast immer wirtschaftlich sinnvoll, so Mobers, über die gesetzlichen Mindestanforderungen beim baulichen Wärmeschutz hinauszugehen.
siehe auch:
- Energieagentur NRW
- interaktive Online-EnergieSparRatgeber ( Heizkostenvergleich, PumpenCheck, Modernisierungsratgeber)
- Fördermittel von Energieversorgern und der öffentlichen Hand
- Schall- und Wärmedämmung mit Quarz, Blähglas und Pappe (31.10.2006)
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siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Bautechnik, Holzbau, Holzhaus, Holzarchitektur, Mauerwerk bei Amazon
- Wärmedämm-Verbundsysteme und Dämmung bei Baulinks