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Premiere der digitalBAU übertrifft viele Erwartungen

(16.2.2020) Rekapituliert man die Stimmen und die Stimmung auf der ersten digital­BAU, dann könnte dieser Spin-Off der Münchner BAU der Digitalisierung in der Baubranche einen kräftigen Schub gegeben haben. Denn vom 11. bis 13. Februar vermittelten die mehr als 270 Aussteller und rund 10.000 Besucher auf dem Kölner Messegelände eine regelrechte Aufbruchstimmung. Der Spirit der ersten ACS-Aus­stel­lun­gen in den 1980er Jahren in Wiesbaden war hier und da zu spüren. (Die älteren BAU-ITler/AECler werden wissen, was gemeint ist.) Alle befragten Beteiligten waren sich in den vergangenen Tagen jedenfalls einig: die Digitalisierung eröffnet Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Bauwesens, sie erhöht Produktivität und Effizienz im Bauprozess und sichert so langfristig den Erfolg.

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360°-Panorama: für weitere Steuerungsoptionen siehe theta360.com (alle Bilder © baulinks/AO)

Trotz widriger Wetterbedingungen im Vorfeld (Sturmtief „Sabine“) hat die digitalBAU viele Erwartungen übertroffen. Schon kurz nach Öffnung der Veranstaltung war die 17.000 m² große Halle 7 der Koelnmesse gut gefüllt. Die Entscheidung der Veranstalter, der Messe München und des Bundesverband Bausoftware (BVBS), mit der digitalBAU in die Domstadt zu gehen und damit einen zweiten zentralen Standort neben der BAU in München zu etablieren, erwies sich als richtiger Schritt, wie Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, hervorhob: „Der enorme Zuspruch aus der Branche unterstreicht den Erfolg unseres neuen Konzepts. Gemeinsam mit der Industrie haben wir ein neues Kapitel aufgeschlagen: die digitalBAU fördert den Dialog der Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette und begleitet so digitale Entwicklungen, Trends und Dienstleistungen für die Bauindustrie.“

Auch BVBS-Vorstandsvorsitzender Prof. Joaquín Díaz ist überzeugt: „Die Digitalisierung erfordert ganz neue Antworten auf die aktuellen Fragen der Baubranche, die von traditionellen Messen bisher nicht adressiert werden. Die ehemals getrennten Bereiche der Planung, Ausführung, des Betriebs sowie der Bauprodukte selbst, rücken immer mehr zusammen und müssen durch die fortschreitende Digitalisierung integral betrachtet werden. Die Branche sucht nach Lösungen, die in der Zusammenführung von Software, Produkten und Prozessen liegen.“

BIM-gerechte Planung von Flachdachfenstern auf dem Messestand von Lamilux

Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen machte in der Podiumsdiskussion zur Eröffnung der Messe deutlich: „Mit der Digitalisierung kommen auf die Branche neue Herausforderungen, aber vor allem Chancen zu. Deshalb brauchen wir offene Köpfe, die vorausdenken und damit das Baugewerbe für die Zukunft gestalten und wettbewerbsfähig halten. Mit der digitalBAU hat die Branche nun die richtige Plattform, um sich auszutauschen und zu vernetzen.“ 

Diese Aufbruchstimmung war auch bei den weiteren Teilnehmern der Diskussionsrunde spürbar. Egal ob Architekten, Handwerker oder Bauunternehmer - die Baubranche erkennt inzwischen die Potenziale digitaler Konzepte, um beispielweise Kosten zu senken und die Effizienz im Bauprozess zu steigern. Herausforderungen gibt es gleichwohl u.a. bei der Implementierung von Standards. So sei eine Durchgängigkeit digitaler Lösungen über alle Gewerke noch nicht gegeben, so die einstimmige Meinung der Runde. Auch beim Lehrplan für Ausbildung und Studium müsse auf die Digitalisierung deutlich mehr eingegangen werden.

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360°-Panorama: für weitere Steuerungsoptionen siehe theta360.com

Matthias Strauss, Projektleiter der digitalBAU ist sich sicher: „Zur Lösung solcher Themen trägt ab sofort die digitalBAU maßgeblich bei. Denn die neue Messe bietet nun eine Plattform, den Austausch der Branche zu fördern, wichtige Fragen zu den digitalen Entwicklungen zu stellen – und sie im direkten Dialog mit Ausstellern und mit Experten auf den drei Fachforen diskutieren zu können.“ Mirko Arend, Projektgruppenleiter der Weltleitmesse BAU, merkt an: „Für uns war es wichtig, dem Wunsch der BAU-Aus­stel­ler nachzukommen, eine weitere Plattform zwischen zwei BAU-Messen anzubieten. Denn die Digitalisierung ist das beherrschende Thema der Baubranche. digitalBAU und BAU ergänzen sich nun optimal.“

Aussteller rundum begeistert

Die überraschend große Resonanz sorgte bei den Ausstellern rundum für Begeisterung. Die Nemetschek-Group war mit 10 ihrer 16 Tochtermarken auf der digitalBAU vertreten und stellte ihre digitalen Produkte und Lösungen vor. Dr. Axel Kaufmann, CFOO der Unternehmensgruppe, zieht „ein sehr positives Fazit“ denn „die Resonanz der Fachbesucher auf unsere Angebote und Vorträge war extrem positiv.“ Marcel Flir, Leiter Produktmanagement bei Liebherr freut sich ebenfalls über den großen Zulauf auf der Messe: „Wir haben neue Kontakte knüpfen können und das auf sehr hohem Niveau.“ Xella ist laut Dr. Jochen Fabritius, Group CEO der Xella Gruppe „äußerst zufrieden mit dem Resultat.“

Demonstration der Mixed-Reality-Technik bei/von Xella - siehe auch Beitrag „Xella projiziert per Mixed-Reality-Brille „Hololens“ BIM-Gebäudemodell auf die Baustelle“ vom 19.11.2019

Die nächste digitalBAU findet vom 15. bis 17. Februar 2022 wieder in Köln statt - dann zusammen mit der Dach+Holz (15. bis 18. Februar 2022), die 2020 in Stuttgart stattfand.

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