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DIN SPEC 91391 konkretisiert erstmals Standards für gemeinsame BIM-Datenumgebungen

(8.4.2019) Für die digitale Zusammenarbeit bei BIM-Projekten sehen nationale und internationale Standards gemeinsame Datenumgebungen (Common Data Environment, kurz CDE) vor. Allerdings besteht bisher in der Baubranche kein einheitliches Verständnis über Inhalte und Details einer solchen Datenumgebung.

Die neue DIN SPEC 91391 soll das ändern und beschreibt dazu erstmals Anforderungen sowohl an die Funktionen einer CDE als auch an den offenen Datenaustausch zwischen Plattformen verschiedener Hersteller. Sie erscheint in zwei Teilen:

  • „Teil 1: Module und Funktionen einer Gemeinsamen Datenumgebung“ definiert die grundlegenden Komponenten und Aufgaben einer gemeinsamen Datenumgebung, legt sowohl ihren Mindestumfang als auch mögliche Zusatzfunktionalitäten fest und gibt einen Überblick über mögliche Anwendungsfälle der einzelnen Funktionen.
  • „Teil 2: Offener Datenaustausch mit Gemeinsamen Datenumgebungen“ beschreibt ein Schnittstellenkonzept für den Datenaustausch in offenen BIM-Projekten, bei denen die Projektbeteiligten unterschiedliche Plattformen nutzen. Das Dokument definiert Anforderungen an Schnittstelle, Protokoll und Datenstrukturen, um einen reibungslosen und sicheren Datenaustausch zwischen den Plattformen zu gewährleisten.

„Mit der Definition einer CDE erhöhen wir das Verständnis im Markt zu dieser Software-Kategorie. Es hilft zukünftigen Interessierten, ihre Anforderungen noch besser zu formulieren, und wir schaffen die Grundlage für ein Ökosystem sowie eine leichtere und bessere Zusammenarbeit aller Projektpartner“, verspricht Frank Weiß, Direktor New Products, BIM & Innovation bei Oracle Construction & Engineering. Er hat die DIN SPEC 91391 zusammen mit Dr. Jan Tulke, Geschäftsführer bei der planen bauen 4.0 GmbH initiiert. „Mit einer allgemeingültigen CDE sind alle Projektparteien auf dem gleichen Wissensstand und haben jederzeit Zugriff auf die geteilten Daten.“

Durch die Kriterienliste des ersten Teils unterstützt die DIN SPEC 91391 bei Auswahl und Bestellung von Dienstleistungen in diesem Bereich. Das Schnittstellenkonzept des zweiten Teils unterstützt dann den reibungslosen Datenaustausch. „Weil es bisher keine Standards in diesem Teilbereich von BIM-Formaten gab, hat unsere Arbeit gewissermaßen Vorreitercharakter. Andere Staaten wie die USA oder Japan sind an den Inhalten der DIN SPEC bereits interessiert und möchten diese eventuell künftig für ihre eigenen Entwürfe nutzen“, ergänzt Herr Weiß.

„Wir freuen uns über die kurze Erarbeitungszeit, in der wir den Standard erstellt haben. Das waren gerade mal 12 Monate. Der kostenfreie Zugang zum Standard erleichtert zudem die umfassende Verbreitung im Markt“, so Weiß. Am Projekt waren außer den Initiatoren Oracle Deutschland und der planen bauen 4.0 GmbH auch die ALLPLAN GmbH, die eTASK Immobilien Software GmbH, die Fact GmbH, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., die think project! GmbH und TNO Research beteiligt.

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