Baulinks -> Redaktion  || < älter 2002/0247 jünger > >>|  

ZDH zur Holzmann-Pleite: Überbrückungskredite für betroffene Handwerksbetriebe notwendig

(23.3.2002) Zu den Folgen einer Insolvenz des Baukonzerns Philipp Holzmann erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

"In der Folge der Insolvenz des Baukonzerns Philipp Holzmann geraten jetzt Handwerksbetriebe unverschuldet in existenzielle Schwierigkeiten. Die Handwerkskammern prüfen zur Zeit, wie viel Betriebe betroffen sind. Da der Baukonzern mit vielen Subunternehmer-"Ketten" gearbeitet hat, erwarten Experten, dass einige hundert Handwerksbetriebe Forderungen gegenüber Holzmann haben. Dies betrifft bereits erbrachte Leistungen und vorfinanzierte Einbauten, an denen die Betriebe keine Eigentumsrechte mehr geltend machen können.

Damit die Holzmann-Pleite nicht auch gesunde mittelständische Baubetriebe in den Abgrund stürzt, muss umgehend gehandelt werden. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks erinnert an die schnelle und unbürokratische Hilfe nach dem Ende des Bauunternehmers Schneider. Seinerzeit gab es für die zahlreichen betroffenen Handwerker eine Liquiditätshilfe. Betriebe, die nachweislich durch Forderungsausfälle in ihrem Bestand gefährdet waren, erhielten einen zinsgünstigen Überbrückungskredit. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Arbeit auf den inländischen Baustellen des Holzmann-Konzerns fortgesetzt und bezahlt werden kann.

Der Fall Holzmann zeigt, dass ein System mit Generalunternehmern und einer kaum überschaubaren Zahl von Subunternehmern nicht funktioniert, sondern Arbeitsplätze gefährdet und das unternehmerische Risiko ausgerechnet beim letzten Glied der Kette ablädt. Die Folgerung aus der Holzmann-Pleite muss daher sein, öffentliche Ausschreibungen verstärkt über Einzellose direkt an die Betriebe zu vergeben, die den Auftrag abwickeln."

siehe auch:


zurück ...
Übersicht News ...
Übersicht "Broschüren" ...

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH