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Velux: Aufstockung vom Flachdach zum Steildach in Lausanne

(3.5.2024) Ein Wohnhaus aus den 60er Jahren in Lausanne wurde erweitert, um Wohnraum in zentraler Lage zu integrieren. Ein Hilferuf eines Kunden des Architekturbüros Localarchitecture war Auslöser des Neubaus, der zunächst lediglich Hilfe bei der Farbgebung für eine Fassadensanierung an einem Wohngebäude benötigte. 

Dabei brachten die Architekten neben einem neuen Farbsatz auch die Idee für eine Erweiterung ins Spiel. Das im Grundriss L-förmige Gebäude war Ende der 1960er-Jahre entstanden und trug ein Flachdach, das zwei Stockwerke niedriger war als die Nachbargebäude mit Mansarddächern.

Das vorgeschlagene Konzept einer Aufstockung war nach einer schnellen Kalkulation finanziell tragfähig, sodass kurz darauf mit der Ausarbeitung eines konkreten Entwurfs begonnen wurde.

Die Dachkonstruktion wurde ausschließlich aus Holz gefertigt. (Bild: Localarchitecture) 

Die primäre Tragstruktur war die Fassade selbst, da es kaum tragende Innenwände im Gebäude gab, was für das geplante Mansarddach in die Hände der Planer spielte. Auf der Oberseite des bestehenden Gebäudes sitzen Holzböden, die von horizontalen Stahlelementen zusammengehalten werden. Die Umleitung von Rohren in den bestehenden Schächten war durch eine 70 cm dicke Deckenplatte möglich.

Um die Bewohner der unteren Etagen möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurde die Dachkonstruktion ausschließlich aus Holz gefertigt und das darunter liegende Gebäude während des Bauprozesses nicht angerührt. Das Gewicht einer überschüssigen Zwölf-Zentimeter-Betonschicht, die im ersten Schritt entfernt wurde, entsprach dem Gewicht der gesamten Holzkonstruktion, die die beiden neuen Stockwerke beinhaltet. Dadurch trägt das Holzskelett die Dachlast auf die bestehenden Außenwände ab und schafft im Inneren viel Raum und Licht für eine flexible Grundrissgestaltung.

Loggia mit Velux Fenster (Bild: Michel Bonvin/Velux) 

Die Architekten hielten Außenbereiche für unverzichtbar, jedoch lassen traditionelle Mansarddächer diese nicht zu – großformatige Velux Dachfenster und eingerückte Loggien wurden daher als sinnvollste Lösung gewählt. Sie bieten eine großzügige natürliche Belichtung und einen direkten Zugang ins Freie, ohne die Dachform durch Aufbauten und Gauben zu beeinträchtigen. Jede Wohnung verfügt nun über eine rundum verglaste Loggia, welche das Tageslicht ins Innere bringt, gleichzeitig aber auch genügend Privatsphäre im Freien ermöglicht. Große, elektrisch betriebene Velux Fenster sind die zweite wichtige Tageslichtquelle, die bis in die Raumtiefen für natürliche Belichtung und frische Luft sorgen.

„Ich wollte unter einem Velux schlafen, die Sterne als Letztes am Tag sehen und die Sonne, wenn ich aufwache...”, sagt Manuel Bieler von Localarchitecture. (Bild: Michel Bonvin/Velux) 

Die Aufstockung in Holzbauweise ist sowohl statisch als auch ökologisch konsequent, der gesamte Anbau wurde fast ausschließlich aus verschiedenen Holzarten errichtet: Wände und Böden, sogar die Treppenhäuser und Aufzugschächte wurden mit Holzpaneelen verlängert. Bei diesem Projekt kam kein Betonelement zum Einsatz. Das Dreieck – ein Leitmotiv des Tragwerks – wiederholt sich als Ornament an vielen Stellen, z.B. an den Heizungsjalousien.

Aus zwei verschiedenen Gründen kann die Aufstockung des Gebäudes in Lausanne als gelungen bezeichnet werden.

Einerseits wurde unter Einbeziehung des Bestands und ohne Beeinträchtigung der Bewohnenden während der Bauphase zehn neue Wohnungen, darunter eine Maisonette, in begehrter Innenstadtlage wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt geschaffen. Andererseits fügt sich das Hauserweiterungsprojekt gestalterisch in seine Umgebung ein.

„Ein Dachfenster ist etwas sehr Traditionelles und High-Tech gleichermaßen, und es muss allen Wetterbedingungen standhalten“, beschreibt Manuel Bieler von Localarchitecture.
(Bild: Kasia Jackowska/Velux)
 

„Mit seinem von den Mansarddächern der umliegenden Häuser inspirierten Giebeldach führt das Gebäude aus den 1960er-Jahren das Erbe dieses historischen Stadtteils von Lausanne fort”, beschreibt Manuel Bieler von Localarchitecture. Eine glänzende, leichte Fassade, die die neue Dachhülle bedeckt, „verschiebt das Haus vorwärts und rückwärts in der Zeit”, so Manuel Bieler abschließend über den Designaspekt bei der Dachhülle.

Weitere Informationen können per E-Mail an Velux Deutschland GmbH angefordert werden.

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