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Solardachziegel-System von Autarq vereint Denkmalschutz und Solarenergie

(21.6.2023) Das erste Gesetz, welches den Erhalt eines historischen Gebäudes sicherstellte, wurde im Jahr 1850 von König Friedrich Wilhelm IV. verordnet. Heute, fast 200 Jahre später, stehen in Deutschland über eine Million Denkmäler unter staatlichem oder kommunalem Schutz. Die aktuelle Herausforderung ist es, den Erhalt historischer Gebäude mit der Förderung einer nachhaltigen Energieerzeugung in Einklang zu bringen. Herkömmliche Solarmodule sind hier in Form von Aufdachlösungen trotz vereinzelter Lockerungen oft nicht erlaubt. Die Begründung: Sie verändern das äußere Erscheinungsbild der Denkmäler. Das Solardachziegel-System des Brandenburger Unternehmens Autarq vereint Denkmalschutz und Solarenergie, weil es sich von traditionellen Dächern kaum unterscheidet.

Vereint Denkmalschutz und Solarenergie: Das Solardachziegel-System von Autarq (Bild: Autarq) 

Vom klassischen Standard-Tondachziegel zum technologischen Solardachziegel

Für die Technologie werden herkömmliche Standard-Tondachziegel der Hersteller Jacobi-Walther und Creaton teilautomatisiert zu Solardachziegeln veredelt. Gemeinsam mit dem patentierten Kabelbaum bilden sie eine gebäudeintegrierte Solarlösung, die als einzige auf dem Markt in sicherer Kleinspannung und hoch adaptiver Parallelschaltung arbeitet, ohne Leistungselektronik auf dem Dach auskommt und sich dabei optisch kaum von traditionellen Dächern unterscheidet. Die Autarq-Technologie lässt die Charaktere der Häuser in den roten Ziegelvarianten unberührt und demokratisiert so die Energiewende über den Denkmalschutz hinaus. Die Chancen, die sich dadurch für Privatpersonen, öffentliche und gewerblich genutzte Gebäude ergeben, sind groß, wie das nachfolgende Beispiel aus Niedersachsen zeigt. 

Das Solardachziegelsystem hat den Denkmalschützer überzeugt und wurde sogar noch gefördert (Bild: Melanie Kahle, Stolberg Bedachungen) 

Nachhaltigkeit und Bestandsschutz in Göttingen 

Zwischen dem ersten Antrag, den Christian Retkowski an die Stadt Göttingen zur energetischen Dachsanierung seines Elternhauses stellte, und dem finalen Ergebnis vergingen mehr als drei Jahre. Schuld daran: der „Erhaltungssatz Schildweg“. Er untersagte eine PV-Anlage auf dem Dach der Retkowskis mit der Begründung, sie würde das Stadtbild negativ beeinträchtigen. Nach langem Ringen fanden die Parteien einen Kompromiss in Form von 600 roten Dachziegeln, die dank der Autarq Technologie Strom produzieren und den ästhetischen Ansprüchen des Denkmalschutzes dennoch gerecht werden. Für den Bauherren ergaben sich dabei sogar noch weitere Vorteile: „Als Teil der Wärmedämmung haben die Solardachziegel vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) eine Förderung von 20% erhalten. Letztlich bin ich der Stadtverwaltung sogar dankbar. Mein Dach wurde gefördert, während normale PV-Anlagen keine Förderung mehr bekommen.“ In der Stadt Göttingen, der nun ein erfolgreiches Beispiel für Energiesanierungen bei Denkmalschutz vorliegt, stößt die Technologie für öffentliche und zumeist denkmalgeschützte Gebäude wie Rathäuser, Schulen und Museen ein Umdenken an.

Weitere Informationen können per E-Mail an Autarq GmbH angefordert werden.

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