Bundesingenieurkammer warnt vor Qualitätsverlusten in der Ingenieurausbildung
(27.5.2018) Die Bundesingenieurkammer (BIngK) hat erneut einen Appell an die Konferenz der Wirtschaftsminister der Länder gerichtet. Darin ruft die Kammer alle Beteiligten dazu auf, sich mit Nachdruck für eine hochwertige Ingenieurausbildung einzusetzen. „Es kann nicht sein, dass zukünftig 50 Prozent MINT-Anteile im Studium ausreichen, um als Ingenieurin oder Ingenieur zu arbeiten. Bei einem Medizinstudium würde ja auch niemand auf die Idee kommen, 50 Prozent medizinische Inhalte seien ausreichend, um als Ärztin oder Arzt zu praktizieren“, sagte Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer.
Bereits jetzt stellen laut Kammeyer viele europäische Länder – darunter Bulgarien, Portugal, Tschechien, Italien, Liechtenstein, Slowenien und Spanien – im Hinblick auf die „Technical ECTS“-Anteile im Ingenieurstudium deutlich höhere Anforderungen. Damit bestehe die Gefahr, dass Deutschland hinsichtlich der Qualität der Ingenieurausbildung massiv hinter andere Länder zurückfalle.
Hintergrund des Appells ist die anstehende Festlegung der Anforderungen an die Berufsbezeichnung „Ingenieurin/Ingenieur“ im Musteringenieurgesetz. Hierüber will sich die Wirtschaftsministerkonferenz voraussichtlich im Juni verständigen. Die Beschlüsse gelten als Vorlage für die Ingenieurgesetze der Länder. In einem ersten Entwurf hatten Vertreter der Länder aus Sicht der Bundesingenieurkammer deutlich zu geringe Anforderungen an die Ingenieurausbildung formuliert. Eine Umsetzung in der jetzigen Form könne katastrophale Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Ingenieure und damit auf den Standort Deutschland haben, erklärte der Präsident der Bundesingenieurkammer abschließend. Unterstützt wurde der Appell vom Bundesverband der Freien Berufe (BFB).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- PDF: Plädoyer für eine hochwertige Ingenieurausbildung von BIngK und BDF
- Bundesingenieurkammer (BIngK)
- Bundesverband der Freien Berufe (BFB)
- Wirtschaftsministerkonferenz (WiMiKo)
- Neuer ASBau-Referenzrahmen verbessert Vergleichbarkeit von Bauingenieurstudiengängen (23.1.2019)
- Bauindustrie begrüßt Studienanfänger des Bauingenieurwesens (2.12.2018)
- Die Fünf von der Shortlist des Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreises 2019 (12.11.2018)
- 10.720 neue Bauingenieure 2017 (26.8.2018)
- Checklisten für Projekt- und Bauherren-Erstgespräche von den Planern am Bau (8.7.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Whitepaper von Planer am Bau: „Die sieben Verschwendungsarten in Bauplanungsbüros“ (29.4.2018)
- Neuerscheinung: „Fachwörterbuch Architektur und Bauwesen“ vom Beuth Verlag (24.4.2018)
- Messe Frankfurt unterstützt Studiengänge für Gebäudetechnik und Facility Management (1.4.2018)
- Neue DVD „Technische Baubestimmungen - Historische Baunormen“ (28.3.2018)
- „BIM-Leitfaden Stahlbau“ downloadbar (26.3.2018)
- Brückenbaupreis 2018 entschieden (12.3.2018)
- „Gemeinsam Planen!“ - Architekten und TA-Ingenieure auf dem Weg in eine neue Planungskultur (26.2.2018)
- VBI-Konjunkturumfrage 2018: Planerkonjunktur mit viel Licht und personellem Schatten (13.2.2018)
- „Ingenieurbaukunst 2018“ stellt den Ingenieur in den Mittelpunkt (21.1.2018)
- Baubranche mit dem größten Bedarf an Ingenieuren (6.9.2017)
- Wer billig plant, baut teuer: Ingenieure fordern Leistungs- statt Preiswettbewerb. (12.5.2013)
- Wiedergeburt des Diplomingenieurs? (29.12.2010)
- Diplom-Ingenieur neben Bachelor und Master (8.11.2009)
- Bauingenieurlücke wird größer (31.8.2008)
siehe zudem:
- Hochschulen, Architektenkammern, Bauingenieure, Bauforschung, Bauverbände und Bauunternehmen auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Bauingenieur, Baukultur, Architektur sowie Architekt und Wirtschaft bei Amazon.de