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Bauhauptgewerbe schließt Baujahr 2016 mit Umsatzplus von 6,3% (nominal) bzw. 4,8% (real) ab

(27.2.2017) Das deutsche Bauhauptgewerbe erwirtschaftete 2016 einen baugewerblichen Umsatz von 107 Mrd. Euro - was einem nominalen Umsatzplus von 6,3% entspricht. Aufgrund der nach wie vor moderaten Preissteigerung in der Branche von 1,5%, ergibt sich ein bereinigtes/reales Umsatzwachstum von 4,8%. Zu dieser Entwicklung hat laut Aktuellem Zahlenbild des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) auch der milde Dezember mit einem Umsatzanstieg von 11,3% beigetragen. Die größeren Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten sogar ein Umsatzplus von 13,0% - und für das Gesamtjahr einen Zuwachs von nominal 7,5%. Um die zusätzliche Produktion zu stemmen, stockten die Betriebe ihren Personalbestand um 18.000 auf 781.000 Beschäftigte im Jahresdurchschnitt auf.

HDB erwartet für 2017 ein Umsatzplus von nominal 5%

Die Aussichten für 2017 sind nach wie vor vielversprechend: Die Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten für 2016 einen Zuwachs ihres Auftragseingangs von nominal 14,6% (Dezember: +7,5%). Im Vergleich zum Vormonat sind die Aufträge nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,5% gestiegen (arbeitstäglich-, saison- und preisbereinigt), trotz des mittlerweile erreichten hohen Niveaus - siehe Bauletter „Auftragseingänge erreichten höchsten Wert seit 20 Jahren“ vom 23.2.2017.

Es wundert somit nicht, dass die Baubetriebe mit dem höchsten Auftragsbestand der bundesdeutschen Geschichte in das laufende Jahr gestartet sind: Laut ifo Institut lag die Reichweite der Bestände im Bauhauptgewerbe im Branchendurchschnitt im Januar bei 3,2, saisonbereinigt sogar bei 3,6 Monaten, im langjährigen Durchschnitt liegt diese lediglich bei 2,3 Monaten. Entsprechend optimistisch ist der Hauptverband: Er erwartet für 2017 ...

  • in Umsatzplus von nominal 5% und
  • einen weiteren Beschäftigungsaufbau von knapp 10.000 auf 790.000 Personen.

Rückblicke auf 2016 und differenzierte Ausblicke

Der Wohnungsbau war auch 2016 die stärkste Stütze der Baukonjunktur: Der Umsatz aller Betriebe legte um 8,5% zu (Betriebe >20 Beschäftigte: +13,0%), der Auftragseingang stieg um nominal 17%. Die Bausparte hat 2016 vor allem von den niedrigen Zinsen und dem wachsenden Bedarf an Mietwohnungen in den Ballungszentren profitiert. Auch die Neubaugenehmigungen für Wohnungen in Wohngebäuden nahmen im vergangenen Jahr zu (Jan.-Nov.: +20,8%). Aufgrund der weiterhin guten Bedingungen im Wohnungsbau erwartet der Hauptverband in diesem Bereich für 2017 einen Umsatzanstieg von 7%.

Auch der Wirtschaftsbau hat zum Jahresende zugelegt und konnte das Baujahr sogar unerwartet positiv abschließen: Der Umsatz aller Betriebe lag um 3,9% über dem Niveau von 2015 (Betriebe >20 Beschäftigte: +4,0%), der Auftragseingang sogar um 11,9%. Letzteres ist nicht nur auf den Wirtschaftstiefbau (+7,2%) zurückzuführen, welcher von den zusätzlichen Bundesmitteln für die Bahn profitierte, sondern auch auf ein Orderplus im Wirtschaftshochbau (+15,0%), was offensichtlich auf eine gestiegene Investitionstätigkeit des Verarbeitenden Gewerbes zurückzuführen ist. Der HDB erwartet somit für 2017 ein weiteres Umsatzplus von 3%.

Der Öffentliche Bau hat die Erwartungen vieler Experten, darunter auch des Hauptverbands, übertroffen: Der Umsatz aller Betriebe lag 2016 um 6,4% über dem Vorjahresergebnis (Betriebe >20 Beschäftigte: +8,4%). Diese Entwicklung wird sich auch 2017 fortsetzen, da die Bauunternehmen für 2016 einen starken Anstieg des Auftragseingangs von 16,3% gemeldet haben. Dies ist auch auf die zusätzlichen Bundesmittel aus dem Investitionshochlaufprogramm zurückzuführen, die mittlerweile auch bei den Bauunternehmen angekommen sind: Nach dem aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums lagen die Ausgaben des Bundes für den Straßenbau 2016 um 10% über dem Vorjahresniveau. Weitere Mittel werden 2017 fließen: Der Bund hat 9,2 Mrd. Euro in den Haushalt eingestellt, 5,7% mehr als 2016. Entsprechend optimistisch ist die Branche für das laufende Jahr: Der Bauindustrieverband erwartet für den Öffentlichen Bau ein Umsatzplus von 5%.

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