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Braas Monier wird von Standard Industries übernommen und damit Schwester von u.a. Icopal


  

(15.9.2016) Standard Industries, weltweit agierender Anbieter von Dachbaustoffen und Dachabdichtungssystemen, zu dem u.a. GAF gehört und damit auch z.B. Icopal und Wolfin, will heute (15. September) bekannt geben, dass man ein freiwilli­ges öffentliches Übernahmeangebot (Barangebot) zum Erwerb aller ausstehenden Aktien von Braas Monier unterbreiten will. Braas-Monier-Aktionäre sollen 25,00 Euro in bar pro Aktie er­halten. Der Preis entspricht einer Prämie von 15% auf den letzten unbeeinflussten Schlusskurs vom 13. September 2016 und einer Prämie von 16,5% auf den gewichte­ten 30-Tages-Durchschnittskurs. Das Angebot bewertet Braas Monier mit etwa 1,9 Mrd. Euro, einschließlich der Nettoverschuldung.

Der Zusammenschluss des familiengeführten Unternehmens Standard Industries mit Braas Monier bringt zwei Unternehmen zusammen, die dann einen kombinierten Ge­samtumsatz von 5,1 Mrd. US$ haben und ungefähr 15.000 Mitarbeiter weltweit be­schäftigen werden - basierend auf Zahlen aus dem Jahr 2015.

David Winter, Co-CEO von Standard Industries, freut sich „über die Aussicht, Stan­dard Industries und Braas Monier zusammenzubringen. Damit bieten wir unseren Kun­den in Europa ein breites Angebot für Dachbaustoffe und Dachabdichtungsprodukte, das durch ein erstklassiges Vertriebs- und Servicenetz ergänzt wird. Wir schätzen Braas Monier und sein starkes Management sehr. Daher sind wir mit freundlicher Ab­sicht an das Management herangetreten, und mit der Bereitschaft, mit dem Unterneh­men eine Grundsatzvereinbarung zu schließen.“ David Millstone, ebenfalls Co-CEO von Standard Industries, ergänzt: „Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen können wir in Europa unter einem Dach Lösungen für den Gewerbe- und den Wohnim­mobilienmarkt anbieten. Wir glauben, dass wir somit besser positioniert sind, um heute und in der Zukunft besser auf die sich verändernden Kundenwünsche zu reagieren. Standard Industries ist ein familiengeführtes Unternehmen mit einer starken Bilanz. Damit können wir langfristig in die Branche investieren, Mitarbeiterentwicklung fördern und Innovationen vorantreiben.“

Produkte und geografische Präsenz ergänzen

Die Produkte von Standard Industries und Braas Monier und deren geografische Prä­senz ergänzen sich recht gut:

  • Braas Monier ist Spezialist für Steildachsysteme, die vor allem bei Wohnimmo­bilien zum Einsatz kommen.
  • Das Europageschäft von Standard Industries liegt schwerpunktmäßig auf Flach­dachsystemen, die vor allem bei Gewerbeimmobilien eingesetzt werden. In den Vereinigten Staaten sieht sich Standard Industries in beiden Marktsegmenten als führend.

Zur Erinnerung: Braas Monier verzeichnet 90% seines Umsatzes in Europa, auf Asien und Afrika entfallen 10%. Standard Industries verbucht 75% seines Umsatzes in Nord­amerika und 25% in Europa.  Der Zusammenschluss lässt erwarten, dass 54% des Um­satzes auf Nordamerika entfallen, 43% auf Europa und 3 Prozent auf Asien und Afrika - basierend auf den Werten aus dem Jahr 2015.

Erwartungen

Im zusammengeschlossenen Unternehmen wird Braas Monier seinen Kunden ein brei­teres und stärker diversifiziertes Portfolio an Dachbaustoffen und Dachabdichtungs­produkten anbieten können. Ferner sollte man die aktuellen markt- und unterneh­mensspezifischen Herausforderungen bewältigen können. Dazu zählen ...

  • das gedämpfte Wachstum des europäischen Wohnungsbausektors,
  • die Unsicherheit nach dem Brexit und
  • die Verlagerung von Steil- zu Flachdachsystemen, die eine Folge der Urbani­sierung und eines demografischen Trends in Richtung Mehrfamilienhäuser sind.

Standard Industries wird das erweiterte Produktportfolio mit Beton- und Tonziegeln zugute kommen, um den europäischen Wohnimmobilienmarkt zu bedienen. Außerdem erweitert sich die Marktpräsenz von Standard Industries durch den Zusammenschluss zweier starker Marken und einer umfassenden Vertriebs-, Marketing- und Serviceplattform. Zusätzlich wird ihre Reichweite in wichtigen europäischen Märkten ausgebaut.

Der Angebotspreis wurde bereits vom größten Einzelaktionär von Braas Monier, Monier Holdings, bestätigt. Zu den Aktionären dieses Konsortiums zählen u.a. Apollo, Tower­Brook und York. Im Juni 2016 verkaufte dieses Konsortium ein Aktienpaket von 29,1% zum heutigen Angebotspreis an 40 North, ein Investmentvehikel, das Standard Indus­tries zugehörig ist. Monier Holdings hat zugestimmt, die restlichen 10,8% ihres Aktien­pakets in das Angebot von Standard Industries anzudienen. Außerdem hat sich auch 40 North bereit erklärt, seine Aktien Standard Industries anzudienen. Zusammen ste­hen diese beiden Verpflichtungserklärungen für etwa 40% des gesamten Grundkapitals von Braas Monier.

Das Übernahmeangebot von Standard Industries ist nicht an eine Mindestannahme­schwelle gebunden und unterliegt den üblichen Angebotskonditionen, beispielsweise einer wettbewerbsrechtlichen Prüfung durch die EU und anderen Jurisdiktionen. Das Angebot soll vollständig durch verfügbare Liquidität gedeckt sein, die das Barangebot zu 100% gewährleisten würde. Die Annahmefrist beginnt nach Gestattung der Veröf­fentlichung der Angebotsunterlage durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs­aufsicht (BaFin). Die Annahmefrist für das Angebot endet voraussichtlich Anfang De­zember 2016. Das Angebot wird nach Erhalt der kartellrechtlichen Freigaben abge­schlossen.

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