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Rückgang der Arbeitsunfälle am Bau schwächt sich ab


Foto © BG Bau

(4.9.2016) Der Rückgang der Arbeitsunfälle hält an: 2015 verunglückten 102.333 Beschäftigte, 1.398 weniger als im Vorjahr - das berichtete Klaus-Richard Bergmann, Hauptge­schäftsführer der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) Ende August in Berlin. Die jahrelange Tendenz set­ze sich zwar fort, verlangsame sich jedoch. Um das Unfallge­schehen deutlicher zu reduzieren, reiche es nicht aus, nur auf das Einhalten des formalen Regelwerks zum Arbeitsschutz zu pochen. Auch die Einstellung und das bewusste Verhalten der betrieblichen Führungskräfte und der Beschäftigten müssten noch stärker in den Mittelpunkt gestellt werden, konstatierte Bergmann.

Auch aus konjunkturbereinigter Sicht gehen die Zahlen langsamer zurück: 2015 lag die Unfallquote je 1.000 Beschäftigte bei 55,49 Fällen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Minus von lediglich 0,68%. In früheren Vorjahresvergleichen war diese Quote häu­fig um fünf bis acht Prozent geschrumpft.

Zudem registrierte die BG BAU im Jahr 2015 sogar fünf tödliche Unfälle mehr als im Vorjahr - nämlich 86. „Dabei ist jeder einzelne Todesfall entsetzlich für Betroffene und Angehörige und hätte vermieden werden müssen.“, sagte Bergmann. Die häufigste Todesursache waren Abstürze, etwa von Dächern oder Baugerüsten. Darüber hinaus wurden viele der tödlichen Unfälle durch herabfallende und kippende Teile, wie umstürzende Schalungselemente, Paletten oder die Lkw-Ladung verursacht. Einen weiteren Schwerpunkt stellen Maschinenunfälle dar.

Für medizinische Behandlungen, anschließende Reha-Maßnahmen und Renten zahlte die BG BAU allein 2015 über eine Milliarde Euro. „Um den Gefährdungen wirksame und praxistaugliche Maßnahmen entgegensetzen zu können, legt die BG BAU größten Wert auf die systematische Analyse der Unfallursachen. Intensive Beratungsgespräche der Aufsichtspersonen der BG BAU in den Unternehmen und auf den Baustellen tragen dazu bei, den Unfallschutz zu verbessern“, erklärte der Hauptgeschäftsführer. Allein 2015 soll es deutschlandweit über 220.000 Betriebsbesichtigungen gegeben haben.

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