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Zu wenig: KfW Research erwartet 2016 nur rund 300.000 neue Wohnungen

(13.4.2016) Der Wohnungsneubau in Deutschland legt weiter zu; gleichwohl werde die Zahl der fertiggestellten Wohnungen auch in diesem Jahr hinter dem Bedarf zu­rückbleiben - zu dieser Einschätzung kommt KfW Research: Im KfW-Investbarometer geht man davon aus, dass 2016 die Wohnungsbauinvestitionen um real 3% (Vorjahr: 1,3%) steigen und mit rund 300.000 Wohnungen knapp 50.000 mehr als 2015 ent­stehen werden. Benötigt würden allerdings jährlich etwa 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen.

Fertigstellungen neuer Wohnungen seit 2000

Quelle: Destatis, KfW-Investbarometer Deutschland - März 2016

„Neben der hohen Zuwanderung sowohl aus der Europäischen Union als auch aus Bürgerkriegsländern sorgt die deutlich gestiegene Zahl der Studierenden für erhöhten Druck auf den Wohnungsmarkt. Der Bedarf an Wohnraum wächst vor allem in Groß­städten und deren Umland sowie in Universitätsstädten", fasst Dr. Jörg Zeuner, Chef­volkswirt der KfW Bankengruppe, zusammen. Der Wohnungsneubau werde 2016 den Gesamtbedarf an neuen Wohnungen nicht decken, 2017 könne es jedoch gelingen, die benötigten 350.000 bis 400.000 zu erreichen.

„Historisch niedrige Bauzinsen, ausreichende Kapazitäten der Bauwirtschaft, die Aus­weitung des sozialen Wohnungsbaus sowie die von Bund und Ländern geplante Son­derabschreibung werden den Neubau weiter beflügeln. Entscheidend ist jedoch auch, dass die wachsenden Städte zügig und ausreichend Bauland zur Verfügung stellen“, ergänzt Zeuner.

regionale Immobilienpreisblasen möglich

In begehrten Wohnungsmärkten steigt nach Einschätzung von KfW Research unter­dessen die Gefahr, dass regionale Immobilienpreisblasen entstehen könnten. Dies gel­te etwa für Großstädte wie Berlin, München, Hamburg, Köln oder Frankfurt am Main. Die Immobilienpreise dort seien 2015 stärker gestiegen als die Mieten. Zumindest ein Teil der Investoren scheine darauf zu spekulieren, bei anhaltender Wohnraumknapp­heit weitere Mieterhöhungen durchsetzen zu können. Zugleich sei das Volumen der Kredite für privaten Wohnungsbau sprunghaft gestiegen - im Jahr 2015: +22 %. Die Wohnungsbaudarlehen mit einer Zinsbindung von mehr als 10 Jahren wurden um 53 % ausgeweitet.

„Das Risiko steigt - aber ob sich mit der expansiven Kreditvergabe tatsächlich regio­nale Immobilienpreisblasen aufblähen, bleibt zu beobachten“, kommentiert Zeuner. Die Banken hätten ihre hohen Kreditstandards beibehalten, bei den meisten Krediten gäbe es Zinsbindungsfristen von mehr als 5 Jahren. Um einer deutschlandweiten Im­mobilienblase vorzubeugen, sei zudem die makroprudenzielle Überwachung durch die Aufsichtsbehörden verbessert worden.

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