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„Werner-von-Siemens-Ring“ für Tunnelpionier Martin Herrenknecht

Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht
Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht (Foto: Herrenknecht AG)
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Werner-von-Siemens-Ring
  

(20.12.2015) Die Firma von Martin Herrenknecht baut die größ­ten Bohrgeräte. Die Tunnelbohrer sind erste Wahl, wenn es um spektakuläre Projekte geht: Damit wurden unter anderem der Gotthard-Basistunnel, die vierte Röhre des Hamburger Elbtun­nels und erst kürzlich ein Tunnel tief unter dem Bosporus ge­bohrt. Auch Stuttgart21 kommt nicht ohne sie aus. Für seine Technikentwicklungen ehrt die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring Martin Herrenknecht - am 24. Juni 1942 in Lahr (Baden-Württemberg) geboren - mit dem vielleicht wichtigsten deut­schen Technikpreis, dem Werner-von-Siemens-Ring.

1975 fing Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht ganz klein an: Der heutige Mittelständler machte sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig und entwickelt die ersten Maschinentypen MH 1 bis 3 für den mechanisierten Rohrvortrieb. Im Dezember 1977 gründete er die Herrenknecht GmbH. Schritt für Schritt werden Verfahren und maschinelle Tunnelvortriebstechnik neu- und weiterentwickelt.

Heute gilt Herrenknecht als Technologie- und Marktführer weltweit. Das Unternehmen liefert modernste Tunnelbohran­lagen für alle Baugründe und in Durchmessern von 0,10 bis 19 m. Beim Jahrhundertprojekt Gotthard-Basistunnel bohrten und sicherten vier Herrenknecht-Tunnelbohrmaschinen mehr als 85 km Tunnelröhre. Der Durchbruch dieses zweimal 57 km langen Tunnels schaffte es 2010 selbst auf die Titelseite der New York Times.

Im August 2015 wurde mit dem erfolgreichen Durchbruch des Eurasia-Straßentunnels in Istanbul ein weiterer historischer Meilenstein erreicht: Noch nie zuvor ist ein so großer, leistungsfähiger Tunnel unter derart extremen Bedingungen unter Wasser gebaut worden: Am tiefsten Punkt bei 106 m unter dem Bosporus muss­te der Tunnelbohrer mit 13,66 m Durchmesser einem Druck von bis zu 11 Bar stand­halten. Die Geologie entlang der 3,34 km langen Trasse war außergewöhnlich komplex und durchmischt.

„Seine große Innovationskraft und sein enormer Erfolg als Ingenieur waren die Grün­de, die uns bewogen haben, den Werner-von-Siemens-Ring an Martin Herrenknecht zu verleihen“, sagte Prof. Dr. Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Sie­mens-Ring. Prof. Dr.-Ing. E. h.Manfred Nußbaumer, Mitglied des Stiftungsrats der Stif­tung Werner-von- Siemens-Ring, betonte: „Eine der herausragenden Stärken von Her­renknecht ist, dass er seine Maschinen immer wieder mit großer Erfindungsgabe indi­viduell auf die schwierigsten Baugrundverhältnisse anpasst und damit auch für die vie­len Erfolge der vergangenen Jahre gesorgt hat.“

Der Werner-von-Siemens-Ring wurde am 13.12.2016 im Rahmen einer Festveranstal­tung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an Martin Herren­knecht verliehen.

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