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Globaler Baumarkt wächst bis 2030 auf 15,5 Billionen US$


  

(15.11.2015) Am 10. November wurde in London der Global-Construction-2030-Bericht veröffentlicht - der vierte in einer Reihe von großen globalen Studien zur Bau- und Engineering-Industrie von Global Construction Perspectives und Oxford Economics. Demnach wird das Bauvolumen bis 2030 weltweit um 85% auf 15,5 Billionen Dollar*) wachsen.

Laut der Prognose übersteigt das jährliche globale Durch­schnitts-Wachstum mit 3,9% dasjenige des Bruttoinlandspro­dukts um mehr als einen Prozentpunkt. Dabei gehen 57% die­ser Steigerung allein auf das Konto Chinas, Indiens und der USA. Chinas Anteil am globalen Baumarkt wird sich aber nur noch marginal vergrößern. Seine erwartete Wachstumsrate ist niedriger als die US-amerikanische, und der indische Markt wächst sogar doppelt so schnell und dürfte bis 2021 Japan überholen und sich zum weltweit drittgrößten Bau­markt entwickeln.

China, Indien, USA

Chinas Wohnungsmarkt ist ab 2016 erstmals rückläufig, aber da die Wirtschaft des Landes zunehmend von Konsum und Dienstleistungen geprägt sein wird, eröffnen sich neue Wachstumspotentiale in Bereichen wie Gesundheit, Bildung, soziale Infrastruktur und Einzelhandel. Außerdem dürfte die Abschaffung der Ein-Kind-Politik den Baumarkt langfristig fördern.

Der Indische Baumarkt wächst fast doppelt so schnell wie der chinesische und wird zum Wachstumsmotor. Die Bevölkerungszahl soll bis 2030 um 165 Millionen steigen und Delhi mit 10,4 Millionen Einwohnern zur zweitgrößten Stadt der Welt werden.

Der Schwerpunkt des US-Wachstums dürfte sich angesichts des dortigen Nachhol­bedarfs und der Bevölkerungsentwicklung zu den südlichen Staaten verschieben.

Emerging Countries

Bei den Schwellenländern bleibt es nach Einschätzung von Mike Betts von Global Con­struction Perspectives eher bei der aktuellen Konjunkturschwäche, als dass sie bis 2030 ihre früheren Spitzenwerte noch nicht wieder erreichen. Jeremy Leonard, Direc­tor of Industry Services bei Oxford Economics befürchtet sogar, dass sich das Bau­markt-Wachstum in wichtigen Emerging Markets wie Brasilien, Russland und der Tür­kei kurzfristig halbieren könnte - falls die amerikanische Notenbank im Dezember die Zin­sen erhöht.

Im Gegensatz dazu werden für das Schwellenland Indonesien besonders hohe Steige­rungsraten prognostiziert, so dass es bis 2030 Japan überholen dürfte. Und in Latein­amerika dürfte dann Mexiko an Brasilien vorbeigezogen sein.

Europa

Laut Global-Construction-2030-Bericht wird Europa bis 2025 nicht wieder das Vor-Kri­sen-Niveau erreichen. Ausnahme sei Großbritannien, das mit hohen Wachstumsraten Deutschland von der Spitzenposition in Europa verdrängen und sich bis 2030 zum weltweit sechstgrößten Baumarkt entwickeln könnte.

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*) Im Original-Text wird von „15,5 Trillion Dollar“ gesprochen. Nach unserer Re­cher­che und Einschätzung ist damit trotz europäischem/englischem Text die ameri­kanische „Trillion“ gemeint (also 1012 bzw. „Billion“) und nicht die deutsche bzw. französische „Trillion“ (1018 bzw. Million3).

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