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Am Bau gilt selten höhere Gewalt! Aber wer haftet bei Gewitterschäden?

(5.7.2015) Gerade im Sommer, wenn nach heißen Tagen Gewitter mit Starkregen und Sturm drohen, sollten die Bauverantwortlichen gewappnet sein. Denn solche Unwetter verursachen gerne erhebliche Schäden an unfertigen Neubauten oder bei Sanierun­gen, wenn die Gebäudehülle geöffnet wurde. Im Nachhinein stellt sich dann die Frage, wer für die Schäden haftet. Das eine oder das andere Bauunternehmen? Der Planer? „Langwierige Auseinandersetzungen mit zusätzlichen Zeitverlusten und somit steigen­den Kosten auf der Baustelle lassen sich jedoch vermeiden“, meint Dr. Peter Sohn, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht (ARGE Baurecht). „Voraussetzung ist, dass alle Baubeteiligten schon in der Grundkonzeption des Vorha­bens an entsprechende Schutzmaßnahmen denken, diese festlegen und einpreisen.“

Daher empfiehlt die ARGE Baurecht, sich nicht allein auf die sogenannten „Allgemeinen Regelungen für Bauarbeiten jeder Art, Regelwerke des Deutschen Instituts für Nor­mung“ (DIN 18299) zu beziehen. Diese sehen in Abschnitt 4.1.10 vor, dass der Bau­unternehmer Sicherungsmaßnahmen gegen üblicherweise zu erwartendes Nie­derschlagswasser selbst treffen muss, auch wenn dies nicht ausdrücklich ge­plant ist. Denn es handelt sich prinzipiell um eine sogenannte Nebenleistung, die auch ohne separate Vergütung immer zu erbringen ist. Dennoch gilt auch für Bauherrn und Planer die Faustformel: Vertrauen auf die Nebenleistung ist gut, Kontrolle durch aus­drücklichen Hinweis in der Planung oder im Bauvertrag ist besser.

„Auf der Baustelle gilt selten höhere Gewalt!“

„Bauherrn und Bauunternehmen können äußerst selten auf ‚höhere Gewalt‘ verweisen. Denn grundsätzlich können auch sehr ungewöhnliche Ereignisse erwartet werden. Vor­sorgliche Maßnahmen sind daher dringend zu empfehlen“, betont Dr. Peter Sohn. An­gesichts sich augenscheinlich wandelnder klimatischer Bedingungen, müsse auch in Zukunft im Sommer vermehrt mit Starkregenereignissen und Stürmen gerechnet wer­den. Wer sich auf der Baustelle dagegen wappnet, vermeidet zusätzliche Probleme.

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