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Stahl-Innovationspreis 2015 für Kindertagesstätte mit hydromechanisch geformter 3D-Fassade

(11.6.2015, Stahl-Innovationspreis) Die von der Arbeitsgemeinschaft JSWD Architek­ten und Chaix & Morel et Associés entwickelte Edelstahl-Fassade der Kita Miniapolis ist mit dem 1. Preis des Stahl-Innovationspreises 2015 ausgezeichnet worden. Die Fassadenelemente wurden in einem bisher im Bauwesen unüblichen hydromechani­schen Verfahren dreidimensional umgeformt.

alle Fotos/Bilder: Wirtschaftsvereinigung Stahl (Bild vergrößern)

Auf einem ehemaligen Industrieareal am Rande der Essener Innenstadt befindet sich eingebettet in eine Grünzone die Hauptverwaltung von ThyssenKrupp mit mehreren Bürogebäuden und einem Veranstaltungszentrum. Von außen sichtbarer Beleg für die Stahl-Kompetenz des Unternehmens sind die Fassaden aus Edelstahl. Auf dem offen gestalteten Gelände wurde auch die Kindertagesstätte „Miniapolis“ errichtet, die den Mitarbeiter-Kindern des Konzerns, aber auch anderen Familien der Umgebung offen­steht.

Die Fassadenflächen des von JSWD Architekten und Chaix & Morel et Associés geplanten und realisierten Kita-Gebäudes werden durch Rücksprünge im Erdgeschoss sowie durch Log­gien im Obergeschoss gegliedert. Klinkersteine oder Putzsys­teme kamen entsprechend der Philosophie des Bauherrn als Fassadenmaterial nicht in Frage. Das in den Gestaltungsvor­gaben formulierte Bild der „rauen Schale“ zeigt sich darum in einer metallischen Außenhaut mit dreidimensional geformten Edelstahlblechen. Die gelochten Leichtbauelemente legen sich wie ein „Gewand“ über die äußere Kontur des Baukörpers und umschließen diesen durchgehend wellenförmig.

Die 1 mm dicken Paneele aus geschliffenem Edelstahlblech mit Abmessungen von jeweils 65 x 130 cm sind so angeord­net, dass an den vertikalen und horizontalen Stoßflächen fließende Übergänge ohne Unterbrechung entstehen.

Werden profilierte Fassadenelemente aus Stahl meist als ge­walzte Profile – z.B. als Stahltrapez- oder Wellprofile – einge­setzt, so erfolgte in diesem Fall die Umformung der Bleche in einem bisher im Bauwesen unüblichen hydromechanischen Um­formprozess. Angewendet wurde in Zusammenarbeit mit dem Leichtbauspezialisten Fielitz eine moderne Art der Tiefzieh­technik: Pro Arbeitsgang presst eine Flüssigkeit in einem ge­schlossenen System nach der am Computer designten, frei gewählten Struktur das ebene Blech in eine Matrize. Es entsteht bei jedem Pressvorgang ein 4-teiliges, drei­dimensional verformtes Fassadenelement mit vier unterschiedlich gewellten Feldern. Das macht den Fertigungsablauf vergleichsweise wirtschaftlich. Die Herstellkosten sinken deutlich gegenüber sonst üblichen Umformverfahren, die auf dem Prinzip ei­nes Ober- und Unterwerkzeugs basieren:

Auffallend ist, dass die Sichtflächen frei von Zieh- oder Werkzeugspuren sind. Die Wellenform wurde so gewählt, dass z.B. der untere Rand eines 4-teiligen Elements fließend in den oberen Rand des darunter angeordneten 4-teiligen Elements übergeht, wenn ein horizontaler Versatz der Bauteile um zwei Felder erfolgt.

Übrigens: Die neu entwickelten und trotz des reduzierten Materialeinsatzes sehr sta­bilen Bauelemente sollen sich nicht nur aus Edelstahl, sondern auch aus bandverzink­tem und farbig beschichtetem Stahlblech herstellen lassen.

Weitere Informationen zu hydromechanisch geformten 3D-Fassaden können per E-Mail an Thyssenkrupp angefordert werden.

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