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Bio-Bitumen vom Forschungsverbund „Algoroute“: nachhaltige Straßen  aus Mikroalgen

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(8.5.2015) Der Forschungsverbund „Algoroute“ (Algenstraße) des französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNRS), der Universität Nantes und des Algo Sources Tech­nologies Unternehmens hat ein neuartiges Bio-Bitumen ent­wickelt.

Die Forscher haben ihre Arbeit auf die Mikroalge Scenedes­mus sp. konzentriert. Diese wird hauptsächlich von der Kos­metikindustrie genutzt, um ihre Eiweiße zu extrahieren. Die Restreagenzmittel wurden jedoch bisher nicht verwertet. (Reagenz ist einen Stoff, der zur Identifikation eines anderen Stoffes benutzt wird.) Durch hydrothermale Verflüssigung wird dieses Neben­produkt nun in eine schwarze, zähflüssige, wasserabweisende Flüssigkeit (das Bio-Bi­tumen) umgewandelt, die ähnliche Merkmale aufweist wie fossiles Bitumen:

  • Bei über 100°C ist das Bio-Bitumen flüssig und kann somit den festen Bestand­teil des Straßenbelags umhüllen.
  • Zwischen -20°C und 60°C ist es viskoelastisch und gewährleistet somit die Ko­häsion der Granulatstruktur, wiedersteht der Beanspruchung durch den Verkehr und verringert die mechanischen Belastungen.

In einem nächsten Schritt sollen langfristige Analysen des Materialverhaltens durch­geführt werden, um die Einsatzfähigkeit im Straßenbau zu überprüfen. Darüber hinaus wird die Wirtschaftlichkeit bewertet: Bei dem Umwandlungsprozess wird zurzeit ein Wirkungsgrad von 55% erreicht, der sich jedoch bei einer industriellen Massenproduk­tion verändern kann.

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