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Systemuntersuchung von Plus-Energie-Konzepten erhält Uponor Blue U Award


  

(15.4.2015) Christian Kley ist der erste Preis­träger des Uponor Blue U Awards. Georg Gold­bach, Vice President Sales & Marketing Uponor Zentraleuropa, überreichte dem 32-Jährigen beim 37. Uponor Kongress am Arlberg die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Jury befand die Master-Thesis „Energie PLUS – Gebäude- Systemuntersuchungen für eine 100% erneuerbare Energieversorgung“ als besonders preiswürdig.

v.l.n.r.: Frank Jahns, Vertriebsleiter Stiebel Eltron; Preisträger Christian Kley; Georg Goldbach, Vice President Sales & Marketing Uponor Zentraleuropa; Heiko Folgmann, Executive Vice President Building Solutions Uponor Europe; Univ.-Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch vom IGS der TU Braunschweig (Bild vergrößern)

Der Preisträger hat berufsbegleitend zu seiner Tätigkeit als Projektingenieur das Mas­terstudium an der Hochschule Biberach als Master of Science Gebäudeklimatik mit 1,0 abgeschlossen. Die Arbeit wurde von Prof. Dr.-Ing. Roland Koenigsdorff von der Hoch­schule Biberach und Univ.-Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch vom IGS der TU Braun­schweig betreut.

„Die Anzahl und vor allem die Qualität der eingereichten Bewerbungen stellen ein­drucksvoll unter Beweis, auf welch hohem Niveau die Hochschulen in Deutschland bei Forschung und Lehre im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung arbeiten. Die hoch qualifizierten Hochschulabgänger werden mit ihrem Wissen und den innovativen Ideen die Zukunft der Gebäudetechnik entscheidend mitprägen“, betonte Georg Gold­bach bei der Preisverleihung.

Der Uponor Blue U Award will herausragende studentische Leistungen innovativer TGA-Lösungen in Forschung und Anwendung auszeichnen. Die Arbeiten aus den The­menfeldern Gesundheit, Behaglichkeit, energieeffiziente Gebäude und TGA-Systeme sollen zudem in Bezug zu den Uponor Werten und Systemlösungen stehen. Der Award wurde in diesem Jahr erstmalig vergeben.

„Mit dem Uponor Blue U Award bietet Uponor Nachwuchskräften eine Plattform, um die ausgezeichnete Arbeit und sich als Person vor einem Auditorium von 180 Branchenex­perten und der Fachöffentlichkeit zu präsentieren“, so Goldbach über die Auszeich­nung.

Nur-Strom versus Wärme-Strom

Christian Kley hat in seiner Master-Thesis in einer Parameterstudie die energetische und ökonomische Performance von verschiedenen Energie-Plus-Konzepten untersucht. Aus Sicht des Preisträgers besteht aufgrund der bislang wenig realisierten Gebäude ein großer Forschungsbedarf bei der Entwicklung schlüssiger und wirtschaftlich um­setzbarer Energie-Plus-Konzepte.

Foto: IGS, TU Braunschweig 

Auf Basis des Plus-Energie-Wohngebäudes Berghalde in Leonberg wurden thermische Gebäude- und Anlagensimulationen zur Systemuntersuchung von zwei Energie-Plus-Konzepten durchgeführt. Die Modelle wurden anhand von Messdaten validiert. Bei der vergleichenden Betrachtung des im Haus Berghalde installierten Nur-Strom-Konzeptes und eines Strom-Wärme-Konzeptes wurde das Nutzerverhalten über praxisorientierte Tagesprofile sowie aus Messwerten aufgestellter Lastprofile für Trinkwarmwasser und Haushaltsstrom abgebildet.

  • Das Nur-Strom-Konzept im Haus Berghalde besteht im Wesentlichen aus einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeichersystem und einer Wärmepumpe mit Pufferspeicher.
  • Beim simulierten Wärme-Strom-Konzept wurden als Komponenten Solaranlage, Biomassekessel und Photovoltaikanlage mit Batterie angenommen.

Beide Konzepte wurden auf einen möglichst hohen direkten Eigenstromanteil und solaren Deckungsanteil optimiert.

Grafik: IGS, TU Braunschweig (Grafik vergrößern)

Nur-Strom-Konzept effizienter als Wärme-Strom-Konzept

Das Ergebnis der vergleichenden Betrachtung der Investitions-, Verbrauchs- und der Betriebskosten ist eindeutig:

Beim Nur-Strom-Konzept sind die Jahresgesamtkosten über 20 Jahre um rund 45% niedriger als bei einem Strom-Wärme-Konzept. Es ist zur Erhöhung des Eigenstrom­anteils - so das Fazit - energetisch und ökonomisch sinnvoller, mit dem überschüssi­gen selbst aus der Photovoltaikanlage erzeugten Strom direkt eine Wärmepumpe zu betreiben, um den Pufferspeicher und die Gebäudemassen mit Wärme aufzuladen, als ein größeres Batteriesystem zu installieren.

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