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„Light of Tomorrow“: International Velux Award 2014 geht nach Peking, Seoul und Sofia


  

(4.11.2014) Am 30. Oktober wurden im Wiener Semper Depot die Preisträger des International Velux Awards 2014 ausge­zeichnet. Der erste Preis des unter dem Motto „Light of To­morrow“ stehenden Wettbewerbs für Architekturstudenten ging an ein Team der Pekinger Tsinghua Universität. Die vier Studierenden Du Dikang, Li Le, Zhou Yujing und Ma Yao konnten sich mit ihrem Pro­jekt „Light, Revitalization“ gegen 797 konkurrierende Beiträge durchsetzen. Mit dem zweiten Preis wurde das Projekt „Morning Glory Cloud“ der beiden südkoreanischen Studenten Jeabong Jeon und Keunyoung Lim geehrt. Den dritten Preis erhielt ein vierköpfiges Studententeam aus Bulgarien für ihr Projekt „Light of Hope“.

„Light, Revitalization“

Mit ihrem siegreichen Projekt „Light, Revitalization“ möchten die vier Pekinger Studen­ten die Verbindung zur Natur und den 24 Sonnenzyklen in urbanen Lebensräumen wie­der herstellen. Die Sonnenzyklen wurden früher als Jahresregeln genutzt, als die Men­schen die Tages- und Jahreszeit noch am Stand der Sonne bestimmten. Um die Bezie­hung zwischen Licht und Zeit darzustellen, wählte das Siegerteam 24 Bereiche in den historischen Wohnvierteln Pekings, den so genannten Hutongs. Sie werden damit zu Sammlungspunkten des Lichts und des täglichen Lebens der Menschen. „Für uns liegt beim Licht von morgen die Betonung auf der spirituellen Schönheit des Lebens. Wir haben uns also nicht nur mit einer optimierten zukünftigen Nutzung von Licht befasst, sondern vielmehr nach einer neuen Definition des Begriffes Licht gesucht. In unserem Projekt dient Licht als Bühne, auf der wir die tieferen Werte unseres täglichen Lebens überdenken“, erklärt der 22-jährige Leiter des Preisträgerteams Du Dikang.

Die Jury lobte das Projekt für seine Reife und die uneingeschränkt plausible und mach­bare Darstellung, bei der alte chinesische Traditionen mit einer neuen Sicht auf diese Traditionen verbunden werden. Das Schema zeigt ein tiefes Verständnis für die Be­deutung von Tageslicht im städtischen, sozialen und kulturellen Umfeld.

„Morning Glory Cloud“

Der zweite Preis geht an das Projekt „Morning Glory Cloud“, das von zwei Studenten der Universitäten Hanyang und Hongik im südkoreanischen Seoul entwickelt wurde. Jeabong Jeon und Keunyoung Lim möchten mit Hilfe von Licht und solarer Energie die Grenze der koreanischen Halbinsel in Erinnerung rufen und zugleich dazu anregen, über die Bedeutung von Grenzen und die Hoffnung auf ihr Verschwinden nachzudenken:

„Light of Hope“

Mit dem dritten Preis wurde ein vierköpfiges Team der Universität für Architektur, Bau­ingenieurwesen und Geodäsie im bulgarischen Sofia ausgezeichnet. Mit ihrem Projekt „Light of Hope“ wollen Snezhina Aleksieva, Zhenya Atanasova, Tsevetomira Ivanova und Pavel Tsochev den Millionen von Menschen, die in Flüchtlingslagern rund um den Globus leben, Licht und Hoffnung bringen. Ein mit Lichtpulver behandeltes Netz soll die Flüchtlinge tagsüber vor der Sonne schützen und sie nachts mit Licht versorgen:

Zusätzlich vergab die Jury zwei Sonderpreise, beide für chinesische Projekte, sowie sieben Ehrenpreise für Projekte aus Kanada, Italien, Dänemark, Bulgarien und China.

„Wir wollen mit der Auszeichnung die Studierenden ermutigen, in Tageslicht mehr als nur ein Design-Feature zu sehen. Es freut uns sehr, dass sich die diesjährigen Sieger­projekte und Ehrenpreise sehr stark mit ernsten, die Welt betreffenden Themen be­fassen und aufrichtige soziale Verantwortung zeigen“, erklärt Jury-Mitglied und Ver­treter der Velux Gruppe Per Arnold Andersen.

Die Projekte der Gewinner sollen in der Fachzeitschrift Architectural Review vorgestellt werden.

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