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Bleieindeckung in Holzwulst-Technik für flach geneigte Dächer mit markanter Optik

(27.10.2014) Für flächige Eindeckungen mit Walzblei kommen in der Regel vier typi­sche Falztechniken in Frage: der einfach liegende Falz, der kleine und der große Hohl­wulst sowie der Holzwulst. Für Dächer, die zuverlässigen Schutz vor starken Winden, hohen Temperaturschwankungen oder beeindruckenden Schneelasten bieten müssen, eignet sich speziell die Eindeckung in der Holzwulst-Technik. Die Technik kommt be­sonders häufig für flache Dächer mit bis zu 30° Grad Neigung zur Anwendung. Zudem verleiht der Holzwulst dem Dach rein optisch eine markante Struktur:

Die Ausführung der Holzwulst folgt anerkannten Regeln und stellt keine übergroße handwerkliche Herausforderung dar. Die Besonderheit: Jede Verbindung von zwei Bleiblechen wird durch einen innenliegenden Holzkern verstärkt. Die so genannten Wulsthölzer sind etwa 40 x 40 mm groß. Sie sind oben abgerundet und verjüngen sich nach unten konisch um 10 mm an jeder Seite (siehe Grafiken rechts unten). Dadurch erweitert die Dacheindeckung den Spielraum für thermische Längendeh­nungen und erhöht den Widerstand gegen abhebende Windkräfte.

Der Einsatz von verdeckten Haften verspricht mehr Stabilität als der von sichtbaren Haften. Voraussetzung ist in jedem Fall eine exakte Positionierung der Hafte. Sie werden in Abständen von max. 400 mm direkt auf den Wulsthölzern befestigt. Ihre Ecken sind an den vorderen Kanten abgeschnitten, damit sie in die Bleibleche hineinragen, ohne das Material zu verletzten. Ganz wichtig: Der Umschlag der überdeckenden Aufkantung muss die Hafte sicher umfassen. Es empfiehlt sich, die Haft­länge so zu bemessen, dass die untere Kante am Fußpunkt des Wulstholzes unmittelbar auf der Deckunterlage ansetzt. Dadurch ist sichergestellt, dass die vordere Haftkante immer gleich positioniert und der Überlappungsbereich ausreichend groß ist. Der Zwischenabstand der parallel verlaufenden Wulst­hölzer hängt in erster Linie von den örtlichen Gegebenheiten ab, um eine sinnvolle Aufteilung etwa bei Dachgauben zu ermöglichen. Je geringer der Abstand gewählt wird, desto kleiner ist das Scharmaß, was die Stabilität nochmal erhöht.

Im nächsten Schritt werden die Bleischare vorgekantet und zwischen den Wulsthöl­zern positioniert. Für die Höhe der Aufkantungen sind 55 mm für das innen liegende und 125 mm für das außen liegende Blech einzuberechnen. Anschließend wird das in­nen liegende Blech mit Treibwerkzeugen bis zur Mitte um das Wulstholz gelegt. Dann wird das außenliegende Blech einmal nach innen umgeschlagen und über den Holz­wulst geführt. Die Falze sollten mindestens 5 mm Abstand zum unterliegenden Blei­blech haben, um thermische Materialbewegungen nicht einzuschränken.

Alle Holzwulste enden kurz vor der Vorderkante der Traufe. Und die Bleibleche werden in der Regel über das abgeschrägte Wulstende getrieben - was eine maximale Regen­sicherheit erwarten lässt.

Weitere Informationen zur Bleieindeckung können per E-Mail an Saturnblei angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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