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Stromanschlüsse und Stromkreise auch im Einfamilienhausbau zukunftsorientiert planen

(1.9.2014) Die Stromversorgung gehört zwar zu dem Teil der Haustechnik, die ver­gleichsweise wenig Platz benötigt und sich - anders als z.B. Abwasserleitungen oder Luftkanäle - leicht kollisionsfrei verlegen lässt. Gleichwohl hat auch die Versorgung mit elektrischer Energie eine durchdachte Planung verdient - und sie wird es einem auch danken.

Hager Multimedia-„Sicherungskasten“ (Bild vergrößern)

Ein Hausanschluss für alles

Der Platz für die Hausanschlüsse sollte zusammen mit den örtlichen Versorgern für Strom, Telefon, Gas, Wasser und Fernwärme festgelegt werden. Wer sich für eine Mehrsparten-Hauseinführung entscheidet, kann Zeit und Kosten beim Bau sparen. Damit werden alle Versorgungsleitungen gebündelt durch nur eine Mauereinführung oder Kernbohrung in den Hausanschlussraum eingeführt.

Platz für Ergänzungen

„Bei der Wahl eines Zählerschranks sollten Planer und Bauherren auf solche mit Kom­munikationsfeldern setzen. Denn diese nehmen die Kommunikations-Schnittstellen für eine spätere Automatisierung des Hauses auf“, betont Hartmut Zander von der Ini­tiative ELEKTRO+. Aktuelle und künftige Technologien können so leichter Einzug ins Haus halten.

Außerdem sollte Reserveplatz für einen zusätzlichen Zähler berücksichtigt werden. Dadurch kann später beispielsweise der Stromverbrauch für eine nachträglich einge­richtete Einliegerwohnung erfasst werden, oder es lässt sich unkompliziert ein zusätz­licher Zähler für die Anwendung zeitvariabler Tarife bei einer Wärmespeicheranlage nachrüsten. Auch Ladeeinrichtungen für Elektrostraßenfahrzeuge, eigene Stromerzeu­gungsanlagen oder eine Wärmepumpe können möglicherweise mit einem eigenen Zäh­ler und Nutzung besonderer Stromtarife wirtschaftlicher betrieben werden.

Sicherungskästen auf jedem Stockwerk

In manchen Zählerschränken findet ebenfalls der Sicherungskasten - auch Stromkreis­verteiler genannt - seinen Platz. In einem Einfamilienhaus sind allerdings weitere Un­terverteiler in jedem Stockwerk ratsam, damit die Leitungswege nicht unnötig lang werden. Dafür planen Bauherren am besten in jeder Etage eine Wandnische ein, die für spätere Nachrüstungen etwas größer ausfallen sollte. Für eine optimale Erreich­barkeit sind sie im Flur gut aufgehoben. Generell gilt: Die Elektroverteilung muss über mindestens vier Sicherungsreihen verfügen.

Nicht an Stromkreisen sparen

Stehen einzelne Leitungen unter Dauerbenutzung, kann es zu einer Überlastung des Stromkreises kommen. Um das zu verhindern, sollte jeder der Wohnbereiche wie Kü­che, Bad, Wohn-, Ess- und Kinderzimmer, Schlafräume, Flure und Nebenräume seinen eigenen Stromkreis haben, der jeweils mit einem Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) und einem FI-Schutzschalter abgesichert ist. Diese Schutzschalter lassen sich auch zu einem Schalter, dem FI/LS-Schalter, kombinieren. Das spart Platz im Sicherungs­kasten.

Empfehlenswert ist die Trennung der Licht- und Steckdosenstromkreise. Auch sollten sich Bauherren für einen eigenen Stromkreis für den Heizkessel und seine Steuerung entscheiden. Der Vorteil daran: Gibt es zum Beispiel wegen eines defekten Gerätes einen Kurzschluss an einer Steckdose, bleiben Licht und Heizung weiterhin in Betrieb.

Außerdem benötigen leistungsintensive Haushaltsgeräte jeweils einen eigenen Strom­kreis - das betrifft beispielsweise Geschirrspüler, Waschmaschine, Mikrowelle und Elek­troherd. Anderenfalls könnten die Haushaltsgeräte oder andere Elektro-Anwendungen nicht gleichzeitig genutzt werden.

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