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Die Zeichen stehen in der Flachglasbranche auf moderates Wachstum

(22.6.2014) Laut aktuellen Erhebungen des Bundesverbandes Flachglas (BF) blieb der Umsatz der Flachglasbranche mit circa 2,74 Milliarden Euro im Jahr 2013 gegen­über 2012 mehr oder weniger konstant (minus 0,6%), bei steigenden Mengen. Für 2014 rechnet die Branche mit einer Steigerung des Umsatzes auf rund 2,82 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 3,6% entspräche. „Gründe für diese positive Entwick­lung sind unter anderem die gute Baukonjunktur und der Hoffnungsträger ‚Energeti­sche Sanierung‘“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF), Jochen Grönegräs.

Die von den Unternehmen der Flachglasbranche hergestellten Produkte entwickelten sich etwas uneinheitlich:

  • Der Absatz des Basisproduktes Floatglas, aus dem die anwendungsfertigen Glaserzeugnisse durch weitere Verarbeitungsschritte gefertigt werden, legte von rund 128,7 Mio. m² 2012 auf rund 132 Mio. m² 2013 zu. Das entspricht einer Steigerung von rund 2,6%. Für 2014 wird hier mit einer weiteren Steige­rung auf rund 137,6 Mio. m² gerechnet - ein ordentlicher Zuwachs von rund 4,3%. Der Umsatz von Floatglas legte von 584 Mio. Euro 2012 auf rund 599 Mio. Euro 2013 zu, synchron mit der Mengenentwicklung ebenfalls eine Stei­gerung von rund 2,6%.
  • Bei Gussglas ging der Absatz von rund 9,6 Mio. m² 2012 um 1,2% auf rund 9,4 Mio. m² 2013 zurück. „Hier rechnen wir mit einer praktisch konstanten Mengenentwicklung 2014“, erklärt Grönegräs. Das erwartete Plus liegt bei 0,5%. Der Umsatz lag bei rund 73 Mio. Euro (2012 zu 2013: Minus 0,7%).

Dem Trend zur 3-fach-Verglasungen sei Dank

Der Absatz von beschichtetem Glas, wie es heute in hochwertigen Isoliergläsern zum Einsatz kommt, stieg von 39,5 Mio. m² im Jahr 2012 auf rund 41,7 Mio. m² in 2013; das entspricht einem Wachstum von rund 5,4%. Für 2014 wird mit einer wei­teren Steigerung von geschätzt 6,2% auf rund 44,2 Mio. m² gerechnet. Die Produk­tion legte von 44,2 Mio. m² in 2012 auf rund 46 Mio. m² in 2013 zu, das ist ein Plus von rund 4,2%.

Beim Umsatz konnte beschichtetes Glas von 274 Mio. Euro 2012 auf rund 283 Mio. Euro 2013 zulegen - eine Steigerung von rund 3,2%. „Grund für die positive Entwick­lung bei beschichtetem Glas ist eindeutig der weiter steigende Anteil von 3-fach-Ver­glasungen im Fenster- und Fassadenbereich, der 2012 bei 54,5% und 2013 bei 57% lag“, stellt Grönegräs fest. Gut 8,4% des beschichteten Glases waren 2013 als Son­nenschutzglas ausgeführt - der Rest sind im Wesentlichen Beschichtungen, die die Wärmedämmung von Isolierglas verbessern helfen.

Sicherheitsglasarten entwickeln sich unterschiedlich

Stärkere Rückgänge musste im vergangenen Jahr der Bereich Einscheiben-Sicher­heitsglas (ESG) verkraften. Hier sanken die Absätze von rund 18,2 Mio. m² 2012 um rund 6,4% auf ca. 17 Mio. m² 2013. „Das ist auf die Entwicklungen bei Fassaden­anwendungen sowie auch noch auf den schwachen Solar-Markt zurückzuführen. Für 2014 erwarten wir allerdings auch hier eine leichte Erholung von gut 2,4% beziehungs­weise eine Absatzsteigerung auf rund 17,4 Mio. m²“, so Grönegräs. Die Produktion von ESG sank von rund 18,8 Mio. m² 2012 auf rund 16,1 Mio. m² 2013; das entspricht ei­nem Rückgang von 14,4%. Der Rückgang machte sich auch bei den Umsätzen bemerk­bar: Sie sanken von rund 238 Mio. Euro in 2012 um 7,7% auf rund 220 Mio. Euro in 2013.

Verbund-Sicherheitsglas (VSG) entwickelte sich dagegen durchgehend positiv. Der Absatz stieg von rund 24,6 Mio. m² 2012 um rund 6,2% auf rund 26,1 Mio. m² im Jahr 2013. Die Prognose für 2014: Plus 4,2% auf rund 27,2 Mio. m². Die Produktion von VSG stieg um gut 1,6% von 27,3 Mio. m² 2012 auf rund 27,8 Mio. m² 2013 an. Der positiven Mengenentwicklung stehen leichte Rückgänge beim Umsatz gegenüber: Sie sanken von 358 Mio. Euro 2012 auf rund 354 Mio. Euro 2013, ein Rückgang von 1,2%.

„Angeheizt wird die Entwicklung besonders beim VSG vom steigenden Bedarf an Ein­bruch- und Bruchsicherung in Fenster und Fassade“, erklärt Grönegräs. ESG werde in 2014 dagegen vom Türenabsatz sowie von einem steigenden Investitionsvolumen im Sanierungsmarkt profitieren, mit positiven Auswirkungen auf die Märkte zum Beispiel für Duschkabinen sowie den Trend zu Glasanwendungen im Innenausbau und in Mö­beln inklusive Küchen.

Isolierglas wächst dank steigendem Fensterabsatz

Ebenfalls gut im Rennen liegt das Isolierglas. 2012 konnten 26,5 Mio. m² abgesetzt werden, 2013 waren es rund 27,2 Mio. m² - eine Steigerung von rund 2,6%. Für 2014 wird in diesem Bereich mit einer weiteren Zunahme von rund 3,9% auf rund 28,2 Mio. m² gerechnet. Auf der Produktionsseite gab es eine leichte Steigerung von 0,6% von rund 30,1 Mio. m² 2012 auf rund 30,3 Mio. m² im Jahr 2013. „Die ordentliche Entwick­lung im Bereich Isolierglas läuft parallel mit dem steigenden Fensterabsatz 2014“, so der BF-Geschäftsführer. Mit „Warmer Kante“, einem hochwertigen Randverbund zur Verbesserung der Wärmedämmung, waren 2013 rund 60,3% der verkauften Isolierglä­ser ausgerüstet.

Exporte gehen zurück, Importe uneinheitlich

Für die Bereiche Beschichtetes Glas, ESG, VSG und Isolierglas stellt sich die Import-/Export-Situation 2012 zu 2013 wie folgt dar: Während über die genannten Bereiche hinweg der Export teils deutlich sinkt, entwickelt sich der Glasimport etwas uneinheit­lich. Der Export von beschichtetem Glas ging um 5,1% zurück, bei ESG schlagen minus 24,8% zu Buche, VSG wurde 13,5% weniger ausgeführt und bei Isolierglas sanken die Exporte von 2012 zu 2013 um rund 11,4%. Mehr importiert wurden beschichtetes Glas (+1,1%) und Isolierglas (+16,9%, allerdings bei geringem Volumen), weniger importiert wurden ESG (-6,6%) sowie VSG mit minus 0,7%.

Mitarbeiterzahlen leicht rückläufig

Waren 2012 noch 28.091 Mitarbeiter in der Flachglasbranche beschäftigt, so ging die­ser Wert 2013 auf 26.761 zurück. Das entspricht einem Rückgang von rund 4,7%. „Für 2014 rechnen wir mit einem weiteren leichten Minus von rund 0,5%“, so Grönegräs.

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