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Kommunale Brücken laut ADAC Test in keinem guten Zustand

(2.6.2014) Die kommunalen Brücken in Deutschland sind in keinem guten Zustand. Wie ein aktueller ADAC Test von 30 Brücken in zehn deutschen Städten zeigt, fielen sieben Brü­cken glatt durch. Nur vier Brücken erhielten von den Testern ein gutes Urteil. 19 Brücken, also fast zwei Drittel, wurden mit „ausreichend“ bewertet. Beste Brücke im Test mit der Note „gut“ ist die Dreeschbrücke in Schwerin. Verlierer mit dem Testurteil „sehr mangelhaft“ sind die drei in Lübeck un­tersuchten Brücken und die Brücke Stadionstraße in Schwe­rin. Geprüft und benotet wurden diese vier Kriterien:

  • Bauwerkszustand (75%),
  • Sanierungsmanagement (15%),
  • Verwaltungsmanagement (5%) und
  • Ausstattung des Verkehrsraumes (5%).

Häufigste Mängel im Test waren beschädigte oder undichte Fugen. Sie sind die Ursa­che dafür, dass Feuchtigkeit ins Bauwerk eindringen kann. Weitere große Probleme identifizierten die Tester durch Rost an tragenden Teilen der Konstruktion, wodurch die Standsicherheit beeinträchtigt werden kann.

Bitte , um dieses Video anzusehen.
Film zum ADAC Brückentest (Thumbnails für eine schnelle Inhaltsübersicht)

Erfreulich ist, dass inzwischen die Stadtverwaltungen die erforderlichen Prüfungen weitgehend regelmäßig durchführen. Beim ADAC Brückentest 2007 war das noch an­ders. Damals wiesen rund 40% der getesteten Städte teils erhebliche Unregelmäßig­keiten auf. Problematisch bleibt allerdings bis heute, dass die betroffenen Städte aus den Erkenntnissen nicht die erforderlichen Maßnahmen ableiten, weil ihnen die Mittel und in einigen Fällen auch das Personal fehlen. Die meisten Kommunen verfügen zwar über ein eigenes Budget für Brücken, dieses reiche jedoch bei weitem nicht für die erforderlichen Arbeiten aus. So kommt es, dass viele ernsthafte Schäden über Jahre hinweg nicht behoben werden können und stattdessen Verkehrsbeschränkungen ver­hängt werden müssen.

„Rechtzeitig zu handeln ist die deutlich bessere und kostengünstigere Option als eine Schadensbehebung so lange zu verschieben, bis sie unbedingt notwendig wird“, be­tont ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. „Wir können den Städten nur empfehlen, hierfür ausreichend finanzielle Mittel bereitzustellen.“

Mit der Durchführung des Tests, der zum zweiten Mal nach 2007 stattfand, hatte der ADAC das Ingenieurbüro Hampf Consult beauftragt. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat die rechnerische Richtigkeit der Auswertung und die daraus abgeleiteten Aussagen im Test-Abschlussbericht überprüft.

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