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WKI-Online-Seminar am 22.10. „Altholz als Rohstoff­quelle für Bioprodukte?“

(25.9.2013) Um die Chancen, die die Nutzung von Sekundärrohstoffen aus dem Re­cycling von Altholz bieten, geht es im 17. Webinar des Fraunhofer-Instituts für Holz­forschung WKI am 22. Oktober 2013 um 15 Uhr.

Altholz wird vor allem zur Energiegewinnung genutzt. Ein Grund hierfür ist das Fehlen wirtschaftlich interessanter Alternativen. Die Verarbeitung der Lignocellulose aus Alt­holz in Bioraffinerien könnte diese Lücke schließen: Durch unterschiedliche Aufschluss­technologien werden aus lignocellulosehaltigen Rohstoffen die Bestandteile Cellulose, Hemicellulose und Lignin gewonnen. Aus diesen Plattformprodukten können wiederum weitere chemische Primär- und Folgeprodukte z.B. für die chemische Industrie herge­stellt werden. Eine steigende Nachfrage des Markts nach lignocellulosehaltiger Bio­masse belegen auch zahlreiche Studien.

Bioraffinerien liefern auch einen Beitrag zur Energiewende. Aus Biomassen können Bio­treibstoffe der zweiten Generation produziert werden, die ökonomisch und ökologisch vorteilhaft sind, da sie ohne Agrarbiomasse auskommen. Als Rohstoff dienen vor allem trockene Rückstände aus der Landwirtschaft, wie Stroh, Schalen/Rinden und Spreu, Holz, holzartige Biomasse und organische Abfälle, Altpapier, Rückstände aus Altpapier-Zellstoffaufschluss und Lignin. Um den stetig steigenden Rohstoffbedarf langfristig de­cken zu können, müssen nicht genutzte Biomasse-Typen als Ausgangsstoff für Ligno­cellulose-Bioraffinerien erschlossen werden. Recyceltes Altholz besitzt diesbezüglich ein hohes, bislang aber wenig beachtetes Potenzial als Rohstoff. Im Rahmen des We­binars werden die gesellschaftspolitischen und technischen Hintergründe sowie Hand­lungsbedarfe und Lösungsansätze vorgestellt.

Das Webinar richtet sich vorwiegend an Behörden, Verbände und Unternehmen aus der Holz-, Holzwerkstoff- und Holzrecyclingbranche, die neue Absatzwege erkunden und ihre Wertschöpfung durch eine nachhaltige stoffliche Nutzung von recyceltem Altholz erhöhen möchten.

Die stoffliche Nutzung von Altholz beschränkt sich momentan fast ausschließlich auf die Holzwerkstoffindustrie. Die geschätzte Kapazität in den europäischen Mitglieds­ländern liegt bei über 50 Mio. Tonnen im Jahr. Die Nutzung durch die Holzwerkstoffin­dustrie wurde beim WKI-Webinar „Stoffliche Nutzung von Altholz“ im Mai 2013 bereits vorgestellt.

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