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Farbexplosion von „Umgebungsfarbe“ im Darmstädter Studentenwohnheim „Lab“

(20.8.2013) Es sieht aus, als wären hier gerade riesige Farbbeutel explodiert: Die Bo­denplatten im Innenhof des neuen Studentenwohnheims „Lab“ in Darmstadt und die zum Hof gelegenen Fassaden zieren intensiv leuchtende Farbspritzer in Übergröße. Die bunten Flecken verteilen sich zwischen Fenstern und Balkonen und verleihen der Fas­sade Dynamik und Lebendigkeit. „Das kommt gut an bei den Studenten“, sagt ein zu­friedener Karlheinz Reichwein, beim Studentenwerk Darmstadt zuständig für Wohnen und Gebäudemanagement.

Den sechsgeschossigen Neubau an der Berliner Allee (siehe Google-Maps und/oder Bing-Maps) hat das Studentenwerk schlüsselfertig vom Projektentwickler GSP Städte­bau Berlin gekauft. Für die Gestaltung wünschte sich Reichwein etwas Fröhliches, Po­sitives. „Keine tristen Wände, sondern etwas, womit sich die Studenten identifizieren können.“ Das Miteinander soll im Vordergrund stehen in dem 21 Millionen Euro teuren Neubau, der Platz für 294 Studenten bietet und auch über Gemeinschaftsräume und eine Kindertagesstätte(!) verfügt. Da ist auch das Erscheinungsbild des Hauses von Bedeutung. Ursprünglich schwebte Reichwein Graffiti vor, doch dann entstand der Kontakt zu dem jungen Offenbacher Kunstmaler Erik Pfeiffer. Unter dem Namen „Um­gebungsfarbe“ realisiert der Absolvent der Hochschule für Gestaltung mit seinem Kol­legen Daniel Eyrich Gestaltungsprojekte.

Die Explosion fand tatsächlich statt

„Es ist die Momentaufnahme einer Explosion aus dem Zentrum eines geschlossenen Körpers heraus, dem Innenhof“, erklärt Erik Pfeiffer über seinen Entwurf für das Studentenwohnheim. Die jungen, frischen Farbverläufe passen gut zu den Bewoh­nern des Neubaus, das hat auch das Studentenwerk über­zeugt. „Im Prinzip kann ich mir das aber auch an einem Indus­triegebäude gut vorstellen“ , bemerkt der Künstler. Wandma­lerei ist für den 30-Jährigen in jedem Umfeld eine besondere Art gelebter Kunst; das Gebäude ist begehbar, man verweilt nicht bloß vor einem Gemälde. „Ich komme zwar eher aus der Ölmalerei, aber Fassadengestaltung hat mich schon immer interessiert, weil sie sichtbar und allgegenwärtig ist.“

Für die Umsetzung seiner Idee hat Pfeiffer tatsächlich eine Farbexplosion gezündet – mit Acrylfarben und einem Silvester­böller in einem Papiermodell des Studentenwohnheims im Maß­stab 1:86. Die Papierseiten scannte er anschließend für die di­gitale Nachkolorierung am Rechner ein. Am Ende der insgesamt zwei Jahre dauernden Vorbereitungsarbeit stand die handwerk­liche Übertragung der optimierten Vorlage auf die Fassade des Wohnheims.

Fassadenfarbe Muresko in eigens angemischten Farbtönen

Dabei stellte die Wahl der passenden Farbe eine besondere Herausforderung dar, weil die Gestaltung auf dem Oberputz eines Wärmedämm-Verbundsystems erfolgte. Die Wahl fiel auf die Fassadenfarbe Muresko. Die Siliconharzfarbe auf SilaCryl-Basis hat einen mineralischen Charakter und lässt eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit sowie gute Wetterbeständigkeit erwarten. Sie ist wasserabweisend nach DIN 4108 und verspricht Schutz vor Algen- und Pilzbefall. 150 Liter dieses Produktes wurden für die Wohnheimgestaltung in 45 Farbtönen angemischt, die Erik Pfeiffer in seinem Entwurf vorgegeben hatte

Das Ergebnis gibt den Beteiligten Recht: die intensiven Farbtöne des Entwurfs konnt­en an der Hausfassade originalgetreu wiedergegeben werden. „Die Brillanz ist super“, freut sich Pfeiffer, „Muresko hat eine tolle Deckkraft, gute Viskosität und kurze Trock­nungszeiten.“

Auch im Innenhof des Wohnheims hat die imaginäre Explosion ihre Spuren hinterlas­sen: auf Bodenplatten und Steinen. Daniel Eyrich ordnete die Bodenplatten an, die er und Erik Pfeiffer zuvor grundiert und mit Harz bemalt hatten. Darüber kam eine Be­schichtung mit dem Caparol-Bautenschutzprodukt Disboxid 420 als rutschhemmende Versiegelung. Zudem legte Eyrich im Hof mehrere große Flusssteine aus, die anschlie­ßend gemeinsam bemalt wurden.

Weitere Informationen zur Fassadenfarbe Muresko können per E-Mail an Caparol angefordert werden.

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