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Sanierungsstau: Trotz §12 EnEV weniger als 3% der Klimaanlagen energetisch inspiziert

(1.7.2013) Trotz der gesetzlichen Pflicht zur energetischen Inspektion von Klimaanla­gen nach §12 der Energieeinsparverordnung (EnEV) wurden bisher weniger als 3% der Klimaanlagen in deutschen Nichtwohngebäuden energetisch inspiziert. Dies ergab eine Studie des Instituts für Luft- und Kältetechnik (ILK) Dresden und schiller engineering im Rahmen der "Forschungsinitiative Zukunft Bau" des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Demnach verhindern ...

  • mangelnde Kontrollsysteme,
  • die Freiwilligkeit der Umsetzung von ermittelten Optimierungsmaßnahmen sowie
  • ungeeignete Marktanreize

... Energieeinsparungen von bis zu 20,4 Gigawattstunden (GWh) Wärme und 12,5 GWh Strom. Dies würde einer Reduktion der CO₂-Emissionen von umgerechnet bis zu 12,9 Millionen Tonnen entsprechen.

Die der Studie zugrunde liegende Bezugsgröße ist der Bestand an Nichtwohngebäuden in Deutschland, den die Autoren für 2012 auf rund 2.400 Mio, m² Nutzfläche beziffern. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Pflichten müssten darin bis zu 290.000 Raum­lufttechnische (RLT-) Geräte und etwa 20.000 wassergestützte Raumklimasysteme bis Oktober 2013 energetisch inspiziert worden sein, schlussfolgern die Forscher. Davon wurden aber bisher weniger als 3% inspiziert, was auf praktisch nicht vorhandene Kontrollsysteme zurückgeführt wird. Die Freiwilligkeit der Umsetzung von ermittelten Optimierungsmaßnahmen sowie ungeeignete Marktanreize behindern das Ausschöpfen der enormen Einsparpotentiale zusätzlich. Dabei werden besonders große Energieein­sparpotentiale im Bereich von geringinvestiven Maßnahmen wie der Betriebsoptimie­rung gesehen.

Der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) mahnt deshalb seit längerem die konse­quente Durchsetzung der Inspektionspflicht durch den Gesetzgeber an: „Wir haben nicht nur einen Sanierungsstau im privaten Heizungskeller, sondern auch in den Tech­nikzentralen der Nichtwohngebäude. Wenn wir diese Einsparpotentiale weiter ignorie­ren, wird die Energiewende im Gebäudebereich nicht gelingen“, so FGK-Geschäftsfüh­rer Günther Mertz.

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