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Marode Brücken gefährden Sicherheit und Wirtschaftsstandort

(21.5.2013) Deutschland verschleißt seine Infrastruktur, was besonders bei den Brü­cken auffällt. Allein im deutschen Fernstraßennetz sind rund 300 Brücken marode. Und eine Sonderprü­fung des Eisenbahnbundesamtes ergab, dass Ende 2012 von 256 über­prüften Eisenbahn-Brücken rund ein Viertel sanierungsbedürftig war. Immer mehr Über­führungen im Land sind schon heute nur eingeschränkt verkehrstauglich.


Bild aus dem Beitrag "Deutscher Fassadenpreis 2012: Förderpreis" vom 2.10.2012 (Bild vergrößern)

Dass der Sanierungsstau die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gefährdet und die Wirtschaft belastet, ließ sich Ende 2012 konkret am Beispiel der Leverkusener Brücke (siehe Google-Maps) beobachten. Als eine der am stärksten befahrenen Autobahnbrü­cken Deutschlands und musste sie wegen Rissen vorübergehend für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen gesperrt werden. Rund 14.000 Lkws mussten deshalb täglich gro­ße Umwege und Zeitverluste in Kauf nehmen. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer zu Köln kostete die Sperrung die betroffenen Unternehmen im Schnitt rund 1.700 Euro täglich.

Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), sieht die Entwicklung mit Sorge: „Eine gute Infrastruktur ist die Basis für Wirtschaftskraft und Wohlstand in unserem Land. Wir müssen heute in den Erhalt investieren, um mor­gen noch mobil zu sein.“ Für die teilweise Jahrhunderte alten Eisenbahnbrücken müs­se dringend etwas getan werden, und wenn die Politik mehr Verkehr auf die Schienen verlagern wolle, müsse sie auch die Finanzausstattung für die Instanthaltung sicher­stellen. „Es gibt im Zuständigkeitsbereich der Deutschen Bahn 27.000 Überführungen bzw. Brücken, manche davon sind weit über 100 Jahre alt. Schon heute müssen diese teilweise umfahren werden, vor allem vom schwereren Schienengüterverkehr.“

Auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sieht dringenden Hand­lungsbedarf bei den maroden Brücken und fordert ein Sofortprogramm für Brückensa­nierungen. Prof. Thomas Bauer, HDB-Präsident sieht die Leistungsfähigkeit der Ver­kehrsnetze als Rückgrat der deutschen Wirtschaft im internationalen Standortwett­bewerb gefährdet: „Sorgen bereitet vor allem, dass insbesondere die Hauptverkehrs­achsen in den westlichen Bundesländern aus den 60er, 70er und 80er Jahren den Ver­kehrsbelastungen nicht mehr gewachsen sind. Ver­mutlich müssen z.B. auf der A45 ‚Sauerlandlinie‘ alle älteren Brücken mittelfristig er­neuert werden. Allein für diese Strecke ist in den nächsten Jahren mit dem Ersatz von insgesamt 59 großen Talbrü­cken zu rechnen. Es ist eine der ganz großen politischen Notwendigkeiten der nächs­ten Legislaturperiode, die für die Instandhaltung und Er­tüchtigung der Brücken im Bundesfernstraßennetz notwendigen 7 Mrd. Euro - trotz ‚scharfgestellter‘ Schulden­bremse - im Bundeshaushalt bereitzustellen.“

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