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Bauhauptgewerbe schließt 2012 mit 0,5% Umsatzplus ab und erwartet 2% für 2013

(5.3.2013) Der frühe und heftige Wintereinbruch im Dezember verhagelt die Jahres­bilanz im Bauhauptgewerbe: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der Umsatz im Bauhaupt­gewerbe im Gesamtjahr 2012 nur um nominal 0,5% über dem Niveau des Vorjahres. Dass der vom Hauptverband zu Jahresbeginn erwartete Umsatzanstieg von nominal 1,5% nicht erreicht werden konnte, ist hauptsächlich auf den frostigen Dezember zu­rückzuführen: Jedes zweite Bauunternehmen meldete im Rahmen des ifo Konjunktur­tests eine witterungsbedingte Behinderung seiner Bautätigkeit - entsprechend stark brach der Umsatz ein (-9,8%). Hinzu kam ein statistischer Basiseffekt: Der Umsatz war im Dezember 2011 um 24% gestiegen. Aber auch die fehlenden Arbeitstage auf­grund der arbeitnehmerfreundlichen Lage der Weihnachtsfeiertage wirkten sich nega­tiv aus: Den Bauunternehmen standen im Dezember 2012 vier Arbeitstage weniger zur Verfügung als im Vorjahresmonat.

Hauptverband erwartet für 2013 Umsatzplus von nominal 2%

Der Hauptverband ist für 2013 aber optimistisch - die Bauunternehmen sind mit einem hohen Auftragsbestand ins neue Jahr gegangen: Aufgrund der schlechten Witterung zu Ende des Jahres konnten viele Aufträge nicht abgearbeitet werden - die Produktion wird sich somit in das laufende Jahr verschieben. Hinzu kommt, dass das Gesamtjahr 2012 mit einem Auftragseingangsplus von 6,8% schließt - trotz eines Orderrückgangs im Dezember von nominal 4,5%. Entsprechend zuversichtlich schauen die Bauunter­nehmen in die Zukunft: Für das laufende Jahr rechnen 82% der vom Deutschen In­dustrie- und Handelskammertag (DIHK) im Rahmen der aktuellen Konjunkturumfrage befragten Bauunternehmen - trotz der schwächeren gesamtwirtschaftlichen Wachs­tumsperspektiven - eine bessere bzw. gleichbleibende Geschäftslage. Aus diesem Grund geht der Hauptverband für 2013 von einem Umsatzplus von nominal 2% aus. Für die Beschäftigung erwartet der Verband eine Stabilisierung auf Vorjahresniveau - nach einem Personalaufbau um 1,5% bzw. 11.000 Personen auf 745.000 Beschäftigte im Jahr 2012.

Dem Wohnungsbau sei Dank

Gestützt wurde die Baukonjunktur 2012 vor allem vom Wohnungsbau, der von der Un­sicherheit auf den Finanzmärkten, den niedrigen Zinsen und der guten Arbeitsmarkt­lage profitierte: Sowohl der Umsatz (+4,7%) als auch der Auftragseingang (+9,2%) lagen deutlich über dem Vorjahresniveau. Daran konnte auch der Rückgang im Dezem­ber nichts ändern (-10,0% bzw. 4,8%).

Trotz zunehmender gesamtwirtschaftlicher Abschwächung hat sich der Wirtschafts­bau 2012 robust entwickelt: Der Umsatz stieg um nominal 1,4%, der Auftragseingang legte sogar um 5,2% zu. Positiv ist zudem, dass die Bauunternehmen im Dezember für diese Bausparte bessere Zahlen meldeten als im Durchschnitt der Branche: Der Um­satz sank lediglich um 4,1% und der Auftragseingang nur um 0,6%. Die Perspektiven für 2013 sind weiterhin gut: Laut DIHK-Umfrage planen 77% der befragten Industrie­unternehmen, ihre Investitionsbudgets auf dem Vorjahresniveau zu halten oder sogar auszuweiten.

Investitionszurückhaltung der Öffentlichen Hand

Belastet wird die Entwicklung im Bauhauptgewerbe durch die Investitionszurückhal­tung der Öffentlichen Hand: Die Baubetriebe meldeten für das Gesamtjahr 2012 für den Öffentlichen Bau einen Umsatzrückgang von 5,5%. Die Gebietskörperschaften ha­ben insbesondere im Dezember ihre Investitionen eingefroren: Der Umsatz brach um 16,9% und der Auftragseingang um 9,7% ein. Lediglich einigen Großprojekten ist es zu verdanken, dass der Ordereingang im Gesamtjahr 2012 mit +7,6% noch relativ po­sitiv ausfällt. Es ist zu hoffen, dass die Aufträge im laufenden Jahr produktionswirksam werden.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

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