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BBSR-Tagungsdokumentation: Möglichkeiten und Grenzen des Ersatzneubaus

(15.2.2013; Verlinkungen zuletzt am 18.11.2017 korrigiert.) Über das Für und Wider des Ersatzneubaus als Alternative zur energetischen Bestandssanierung diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen auf einer Fachtagung am 5. November 2012 in Ber­lin, zu der das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumfor­schung (BBSR) eingeladen hatte. Nun liegt die entsprechende Tagungsdokumentation vor. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Ergebnisse eines Forschungsprojekts über Möglichkei­ten und Grenzen des Ersatzneubaus. Vorgestellt wurden Mo­dellrechnungen und Analysen sowie nationale und internatio­nale Fallbeispiele.

Vorträge und Diskussion machten deutlich, dass neben energe­tischen Aspekten vor allem bauliche und wohnungswirtschaft­liche Motive die Ent­scheidung für einen Neubau beeinflussen. Dazu gehört etwa, die Marktfähigkeit der Objekte zu verbessern. Denn neue Wohnungen sind häufig besser auf die Präferenzen der Nachfrager zugeschnitten. Weitere Kriterien wie ökologische, soziale oder städte­bauliche Fragen spielen hingegen eine geringere Rolle.

Wohnungsmarklage entscheidet häufig über Investitionen

Gerade angespannte Wohnungsmärkte bieten das größte Potenzial für Ersatzneubau­projekte - darin waren sich die Experten einig. Die verbesserte Wohnungsqualität er­mögliche höhere Mieten und bringe somit Rendite. Ersatzneubau könne hier zudem dazu beitragen, Nachverdichtungspotenziale zu nutzen. Auch auf Wohnungsmärkten mit schwacher Nachfrage könne er die Marktposition des Vermieters verbessern. Oft sollen sich dort jedoch Sanierungsmaßnahmen oder Ersatzneubauprojekte nicht kos­tendeckend umsetzen lassen. Ein Grund ist das Überangebot an Wohnungen und das daraus resultierende niedrige Mietenniveau.

„Uns war es im Rahmen des Forschungsprojektes sehr wichtig, neben energetischen Kriterien weitere Aspekte wie ökonomische, ökologische sowie städtebauliche einzu­beziehen. Erst dann lässt sich einschätzen, wann ein Neubau sinnvoller ist als die Sanierung im Bestand“, sagt Matthias Waltersbacher, Leiter des Referats Wohnungs- und Immobilienmärkte im BBSR. „Eine Entscheidung bleibt immer abhängig vom Stand­ort einer Immobilie“, so der Wohnungsmarktexperte.

Die Tagungsdokumentation kann kostenfrei per E-Mail an BBSR angefordert werden. Als PDF-Datei ist sie unter bbsr.bund.de > Aktuell > Veröffentlichungen > KOMPAKT 1/2013 abrufbar.

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