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Fälscher-Markt verschiebt sich von Italien nach England

(27.12.2012) Immer mehr Fälschungen kommen aus England statt wie bisher aus Italien. Zu diesem Ergebnis kommt die Ak­tion gegen Produktpiraterie von Tecnolumen. Im Kampf gegen illegale Kopien hat die Bremer Leuchtenmanufaktur zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: Besitzer einer Fälschung der berühmten Wagenfeld-Bauhausleuchte konnten diese kos­tenlos gegen das Original eintauschen - siehe Baulinks-Beitrag "Aktion gegen Produktpiraterie: Wagenfeld-Plagiate kostenlos gegen's Original tauschen" vom 17.9.2012; Original auch bei Amazon erhältlich).

Ergebnis: Über 100 Besitzer einer Fälschung meldeten sich, 64 schickten ihre Raubkopien ein und 59 wurden kostenlos einge­tauscht. "Die Aktion hat gezeigt: Produktpiraterie im Einrich­tungshandel ist ein Problem, es gibt zahlreiche illegale Kopien", bilanziert Tecnolumen-Geschäftsführer Carsten Hotzan.

Ziele der Umtauschaktion war es, sich gegen Produktpiraten zur Wehr setzen, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Fälschungen zu stärken und die Fälscher dingfest machen. "Zwar werden nahezu alle Fälschungen in China produziert, die Auftraggeber sitzen aber in Italien und zunehmend in England", erklärt Hotzan. Dies belegen auch die ein­gereichten Raubkopien. "Die gefälschten Leuchten der letzten zwölf Monate stammen überwiegend aus England. In maximal zwei Jahren wird sich der Fälscher-Markt in Eu­ropa komplett von Italien nach England verschoben haben."

Die meisten Besitzer einer Fälschung erklärten, diese aus Un­wissenheit erworben zu haben. Einige Teilnehmer gaben aber ganz offen und ehrlich zu, dass sie ganz bewusst eine Fäl­schung gekauft haben - aus Preisgründen. "Schön war aber zu hören, dass sie durch die Aktion ins Grübeln geraten sind und verstanden haben, dass mit dem Original noch echte Handarbeit und Werterhalt eines Design-Klassikers verbunden ist", so Hotzan. Für mittelständische Unternehmen wie Tecnolumen ist Produktpiraterie existenzbedrohend. "Es gibt in Deutschland immer weniger Handwerksbetriebe, die für unsere Leuchten noch produzieren können", erklärt Hotzan. "Gerade hat wieder eine Glasbläserei geschlossen, mit der wir seit 30 Jahren zusammengearbeitet haben." Nach Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft entfallen in Deutschland 70.000 Arbeitsplätze durch Produktpiraterie.

Weitere Informationen zur "No Fake"-Aktion und dekorativen Leuchten können per E-Mail an Tecnolumen angefordert werden.

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