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EnEV 2013: Verbände kritisieren ungewollte Reduktion transparenter Flächen

(12.11.2012) Der Bundesverband Flachglas (BF), der Bundesverband Rollladen + Son­nenschutz (BVRS) sowie der Verband Fenster + Fassade (VFF) kritisieren die Art und Weise der beabsichtigten Verschärfung des spezifischen Transmissionswärmeverlustes H’τ für Wohngebäude im Rahmen des Entwurfes der Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2013. „Die Verschärfung führt in der vorliegenden Form zu einer ungewollten Verringerung der transparenten Flächen und damit zu einer Reduzierung der kostenlosen solaren Gewinne“, erklärt der Geschäftsführer des VFF, Ulrich Tschorn. 

EnEV 2013 und EnEV easy - Konsequenzen für die Gebäudehülle
Grafik aus dem Baulinks-Beitrag „EnEV 2013 und EnEV easy - Konsequenzen für die Gebäudehülle“ vom 25.9.2012 

Auch das Modellgebäudeverfahren weise deutliche Schwächen auf, die dem Verfasser offensichtlich nicht bewusst gewesen seien. „Wir plädieren hier für eine Streichung von EnEVeasy, da sich die Vereinfachung ohnehin nur sehr gering auswirkt und bei der heutigen Verbreitung von EDV-Lösungen nicht benötigt wird“, fügt der BF-Hauptge­schäftsführer Jochen Grönegräs hinzu. Es müsse berücksichtigt werden, dass das Verfahren im Bereich transparenter Flächen allein auf einen optimierten Wärmeschutz zugeschnitten ist. „Dies geht zu Lasten anderer Eigenschaften wie Barrierefreiheit, Sicherheit und Schallschutz und führt nicht zwangsläufig zu nachhaltigen Gebäuden“, unterstreicht der Geschäftsführer des BVRS, Christoph Silber-Bonz, die Bedenken der Branchenverbände. Außerdem ist der sommerliche Wärmeschutz mit EnEVeasy nicht gewährleistet. „Eine entsprechende Festlegung zum Sonnenschutz fehlt, denn eine pauschale Begrenzung der Fensterflächen von 30 Prozent je Himmelsrichtung stellt den sommerlichen Wärmeschutz nicht sicher“, so Silber-Bonz.

Grundsätzlich unterstützen die Verbände den Entwurf in allen weiteren Teilen und be­grüßen nachdrücklich die Verschärfung des Anforderungsniveaus der EnEV über eine Reduzierung des zulässigen Primärenergiebedarfs bei gleichbleibender Referenz. „Dies ermöglicht eine größere architektonische Vielfalt und berücksichtigt in einer gerechten Weise die solaren Gewinne, die transparente Flächen kostenfrei und energiesparend einbringen. Jedoch sehen wir die zuvor genannten Aspekte als für unsere Branche kri­tisch an und hoffen, dass sie noch vor einer Kabinettsvorlage berücksichtigt werden“, so die Branchenvertreter abschließend.

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