Baulinks -> Redaktion  || < älter 2012/0885 jünger > >>|  

Heizspiegel 2012: Steigende Energiepreise machen Einsparungen zunichte

Heizspiegel 2012
  

(29.5.2012) Der Heizenergieverbrauch von Wohngebäuden ist 2011 infolge des milden Winters um durchschnittlich 18% ge­genüber 2010 gesunken. Die Heizkosten für Häuser mit Ölhei­zung sind trotzdem um fünf Prozent gestiegen. Grund hierfür ist der erneute Anstieg des Heizölpreises um durchschnittlich 24,5 Prozent. Weniger drastisch fiel die Energiepreissteigerung bei Erdgas (+4,5%) und Fernwärme (+7%) aus - das geht aus dem Bundesweiten Heizspiegel 2012 hervor, den die gemein­nützige co2online GmbH zum achten Mal veröffentlicht hat und der vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Für den Heizspiegel wurden 70.000 Gebäudedaten aus dem Bundesge­biet ausgewertet.

Milder Winter dämpft Heizkostenanstieg

Der Bundesweite Heizspiegel 2012 zeigt: Die Heizkosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl betrugen im ver­gangenen Jahr durchschnittlich 890 Euro. Das sind 40 Euro mehr als 2010 (+4,7%). Mieter mit Erdgasheizungen zahlten 715 Euro und damit 90 Euro weniger als i m Vorjahr (-11,2%). Die Heizkosten für Fern­wärme sanken um 95 Euro auf 785 Euro (-10,8%). "Wäre der vergangene Winter ähn­lich kalt ausgefallen wie im Jahr zuvor, hätte sich der Anstieg bei den Energiepreisen für Heizöl, Fernwärme und Erdgas viel deutlicher auf der Abrechnung bemerkbar ge­macht", betont Dr. Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer von co2online.

Keine Entwarnung für das Jahr 2012

Auch in diesem Jahr dreht sich die Preisspirale unvermindert weiter, warnen co2online und der Deutsche Mieterbund. Der Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, schaut mit Sorge auf die aktuellen Preisentwicklungen. "Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sind die Heizölpreise im ersten Quartal 2012 erneut gestiegen - im Schnitt um knapp 15 Prozent. Der Fernwärmepreis liegt bereits elf Pro­zent über dem des Vorjahreszeitraums", sagt Siebenkotten. Und Johannes D. Hengs­tenberg weist darauf hin, dass aufgrund solcher Prognosen die energetische Moderni­sierung von Wohngebäuden unverzichtbar bleibe: "Nur so können Eigentümer sich und ihre Mieter langfristig unabhängiger von der Entwicklung der Energiepreise machen." Beispielsweise müssten Altbauten ausreichend gedämmt und mit effizienten Heizan­lagen ausgestattet werden. Auch eine hydraulische Optimierung der Heizanlage würde für geringere Heizkosten sorgen.

Aktion: Heizgutachten erneut kostenlos

Der erste Schritt zur Modernisierung ist ein Verständnis des eigenen Heizenergiever­brauchs. Dafür sorgt der Bundesweite Heizspiegel 2012 mit Vergleichswerten zu Heizkosten, Heizenergieverbrauch und CO₂-Emissionen zentral beheizter Wohngebäude für das Abrechnungsjahr 2011. Anhand dieser Werte und ihrer Heizkostenabrechnung können Mieter und Eigentümer feststellen, ob die Heizkosten ihres Gebäudes niedrig oder zu hoch sind. Wird ein erhöhter Verbrauch festgestellt, sollte ein schriftliches Heizgutachten angefordert werden. Darin werden von co2online alle Verbrauchs- und Kostenpositionen der Abrechnung überprüft und konkrete Schritte für eine Reduzie­rung von Verbrauch und Kosten empfohlen.

Bei erkennbarem Bedarf werden Mieter zudem dabei unterstützt, ihren Vermieter zu einer energetischen Gebäudemodernisierung zu motivieren. Bislang haben mehr als 66.000 Haushalte von diesem kostenlosen Service profitiert. Ein Gutschein für ein kostenloses Heizgutachten ist im Bundesweiten Heizspiegel 2012 enthalten. Eine rechtliche Überprüfung der Abrechnungen nehmen die Fachleute der örtlichen Mieter­vereine vor.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH