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ifo Architektenumfrage I/2012: Anlage im Heimathafen

(20.3.2012) Die Stimmung der freischaffenden Architekten in Deutschland hat sich zu Beginn des ersten Quartals 2012 - trotz etwas schlechterer Geschäftslage - verbes­sert. Das ergab die vierteljährliche Architektenumfrage des ifo Instituts. Damit hält der Bauboom an. Er dürfte vor allem auch wegen der Eurokrise in Deutschland erheblich an Fahrt gewonnen haben. Denn nach Jahren der Flaute auf dem Bau - die etwa mit der Ankündigung und Einführung des Euro einherging, weil deutsche Anleger ihr Geld ins Ausland zu tragen versuchten - profitiert Deutschland heute davon, dass seine Sparer und Finanzinstitute ihr Kapital im sicheren Heimathafen zu halten versuchen.

Bezüglich der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate scheint sich der aufwärts gerichtete Trend, der nun schon des längeren anhält, fortzusetzen, denn die Zuversicht der befragten Architekten nahm sichtlich zu: Jeder sechste Testteilnehmer (16,7%) - nach 12 Prozent im Vorquartal - erwartete, dass seine Auftragssituation in etwa einem halben Jahr voraussichtlich "eher günstiger" sein wird.

viele Vertragsabschlüsse

Ein wesentlicher Grund für den zunehmenden Optimismus dürfte die hohe Zahl von Vertragsabschlüssen sein: Rund 57 Prozent der Testteilnehmer konnten im vierten Quartal 2011 neue Verträge abschließen. Wesentlich höhere Werte wurden seit Beginn dieser ifo-Umfrage vor rund 30 Jahren noch nie erreicht. Dabei stieg, nach zwei Quar­talen mit rückläufigen Planungsvolumina, das geschätzte Bauvolumen aus den neu ab­geschlossenen Verträgen gegenüber dem Vorquartal um fast 50 Prozent.

Die Aufträge zur Planung von Ein- und Zweifamilienhäusern lagen im Berichtsquartal gut 50 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Die Planungsaufträge für Mehrfami­liengebäude legten sogar um 70 Prozent zu und erreichten ein 14-Jahres-Hoch. Auch hier dürfte sich der der Heimathafeneffekt bemerkbar machen, der die Anlageentschei­dungen treibt. Von den privaten und gewerblichen Auftraggebern erhielten die befrag­ten Architekten sogar etwa doppelt so umfangreiche Planungsaufträge wie im 3. Quartal 2011. Lediglich die öffentlichen Auftraggeber zeigten sich zurückhaltend. Die von ihnen an freischaffende Architekten vergebenen Aufträge waren im Berichtsquar­tal leicht rückläufig.

Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände "verpasste" den bisherigen Spitzenwert vom Sommer 2011 (6,1 Monate) nur ganz knapp. Die Auftragspolster der Architekten betrugen zum Jahresende 2011 rund 6,0 Monate.

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