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„Haus am See“ in Massivholzbauweise mit großzügigen Glas-Faltwänden

(15.12.2011) Westlich von Potsdam im Wildpark West am Ufer des Schwielowsees liegt der Neubau eines Wohnhauses (siehe Google-Maps). Im Jahr 2009 wurde das „Haus am See“ nach Plänen der Architektin Katrin Oggesen vom archibaldbüro Berlin fertig gestellt. Auf dem circa 85 m langen, aber nur 16 m breiten Grundstück entstand ein zweigeschossiger Holzbau mit einer Wohnfläche von 240 m². Der alte Baumbestand konnte weitestgehend erhalten bleiben - so dienen die zwei Kiefern vor dem Haus sowie Eichen und Ulmen auf dem restlichen Grundstück in den heißen Monaten als natürlicher Sonnenschutz.

Das Haus liegt einige Meter von der Straße zurückgesetzt. Die Fassade ist auf dieser Seite, die sich Richtung Nord-Ost orientiert, überwiegend geschlossen ausgebildet. Gleichwohl wirkt der Eingang einladend - er ist eingerückt und wird durch seitlich schräg gestellte und farblich behandelte Wandverkleidungen aus emailliertem Glas betont.

Die Grundform des Hauses bildet ein lang gestrecktes Rechteck aus dem sich im Erdgeschoss das Wohnzimmer (mit darüber liegender Terrasse) und im Obergeschoss die Bibliothek in einem Winkel von 30° herausdrehen. Auf der Seeseite öffnet sich das Haus über die gesamte Breite und gibt den Blick auf den Garten und den angrenzenden Schwielowsee frei.

Die Architektin entwarf ein Haus in Massivholzbauweise mit kreuzweise verleimten Wand-, Decken- und Dachelementen aus heimischem Nadelholz. Fichte aus dem Schwarzwald wurde zu Brettsperrholz aus fünf Lagen mit einer Gesamtstärke von 85 Millimetern verarbeitet, das im Werk auf die gewünschten Abmessungen zu kompletten Wänden vorgefertigt und in kürzester Zeit vor Ort montiert wurde. Die geschliffene Innenseite der Wände erscheint in einer Oberfläche mit ausgesuchten Holzplanken, die im Erdgeschoss mit Zugabe von weißen Pigmenten, im Obergeschoss natur belassen geölt wurde. Auf der Außenseite wurden dem Brettsperrholz eine 20 Millimeter starke Zellulose-Dämmung und eine Windbremse vorgelagert. Auf Lattung und Konterlattung wurde die Verschalung aus weiß gestrichener Fichte mit umlaufenden Wetterschen­keln, nach jeder vierten Leiste, fixiert. Auf diese Weise kann auf eine Verblechung an den Öffnungen verzichtet werden. Gleichzeitig ergibt sich ein schönes und dezentes Fassadenspiel. 

Öffnung der Fassade durch Glas-Faltwände

„Im Kontrast zu der geschlossenen Eingangsfassade zeigt sich die Seeseite des Hauses weit geöffnet zur umgebenden Natur“, erklärt die Architektin ihren Entwurfs­ansatz. Die Öffnung der Süd-West-Fassade gelingt über großformatige Glas-Faltwän­de des Systementwicklers und -herstellers Solarlux. Der Wohn- und Kaminbereich im Erdgeschoss sowie das große Schlafzimmer im Obergeschoss wurden mit raumhohen Elementen vom Typ SL 80 ausgestattet, die sich über die gesamte Breite öffnen und Platz sparend seitlich parken lassen.

Im Erdgeschoss kamen Glas-Faltwände mit einer Höhe von circa drei Metern und einer Breite von bis zu vier Metern zum Einsatz. Sie schaffen einen schwellenlosen Über­gang zwischen Innen- und Außenraum und verbinden den Wohnraum mit der vorgela­gerten Terrasse. Über diese gelangt man in den zum See hin orientierten Garten, der durch seinen alten Baumbestand beeindruckt. Von hier aus haben die Bewohner einen privaten Wasserzugang mit eigenem Bootsanleger. Hinter der Sitzecke wurden eine weitere Glas-Faltwand mit vier Elementen sowie eine vierteilige Festverglasung auf Brüstungshöhe eingebaut. Die Öffnung der gesamten Seefassade ermöglicht einen phantastischen Blick in die Natur. Auch im geschlossenen Zustand an kühleren Ta­gen gewähren die Glas-Faltwände großzügige Transparenz, so dass der Bezug zum Außenraum kontinuierlich gegeben ist.

Im Obergeschoss wird der große Schlafraum über eine fünfteilige Glas-Faltwand mit einer Breite von über fünf Metern direkt an die großzügige Terrasse angebunden. Im geöffneten Zustand hat man den Eindruck, dass Innen- und Außenraum miteinander verschmelzen und das Bett im Freien steht.

Die Bibliothek hat eine ganze eigene räumliche Qualität. Allein durch das Herausdrehen des Raums aus der Fassadenflucht kommt ihm eine individuelle Wertigkeit zu. Unterstrichen wird diese Wirkung durch eine großformatige, absturzsichere Festverglasung, die ebenfalls Solarlux für das Objekt herstellte und lieferte. Das Fenster gibt einen gerichteten Ausblick auf den See frei und lädt den Nutzer ein, von Zeit zu Zeit von seiner Lektüre aufzuschauen.

Verwendet wurde für sämtliche Verglasungen ein Wärme­funktions-Isolierglas mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten von Ug = 1,1 W/m²K. Das Haus erlangt aufgrund der Erstellung in Massivholzbauweise ein hohes Wärmedämmniveau, das den Bedarf an Heizenergie niedrig hält und in den Sommermonaten, neben den Schatten spendenden Bäumen, für ein angenehmes Raumklima sorgt. Der Werkstoff Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in seiner Vegetationszeit erhebliche Mengen an Treibhausgas (CO₂) bindet und damit eine günstige Energie­bilanz aufweisen kann.

Die Fensterprofile wurden in der Farbe 7048 matt nach RAL-Farbfächer eingebaut. Seitlich sind die Glas-Faltwände von Blindpaneelen aus emailliertem Glas eingefasst, das in der Farbgestaltung auf die grünen Eingangswände Bezug nimmt. Aufgrund ihrer leichten Handhabung lässt sich die faltbare Verglasung schnell öffnen und schließen, so dass ihre Flexibilität im Alltag überzeugt.

Weitere Informationen zu großformatige Glas-Faltwänden können per E-Mail an Solarlux angefordert werden.

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