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"Furnier ist das Filet des Baumes"

(22.11.2011) Für die Furnierherstellung werden von global über 40.000 Holzarten maximal 200 erlesene Holzarten verwendet - und nicht jeder Baum ist geeignet. Axel Groh, Geschäftsführer und Mitinhaber der Karlsruher Firma Schorn & Groh, erklärte anlässlich eines Pressegespräches am 22.11.2011: „Nur ganz wenige Bäume sind für die Herstellung hochwertigen Furniers überhaupt geeignet. Man muss quasi in den Baum hineinschau­en, die inneren Werte erkennen und dann entscheiden, ob er sich für die Furnierherstellung eignet und wenn ja, welche Stü­cke davon ein optimales Ergebnis erwarten lassen“.

Ein Baumstamm wird vor dem Messern „gelesen“ wie ein Rohdiamant vor dem Schliff

Ist der passende Baum gefunden, muss entschieden werden, welche Stärke das Fur­nier haben soll, und ob es zum Beispiel wie ein Apfel geschält oder wie ein Brot ge­schnitten beziehungsweise gemessert wird. Daraus ergeben sich ganz unterschiedli­che Oberflächenmuster und Farben, und durch diese Vielfalt unterscheidet sich ech­tes Furnier von den Einheitsoberflächen aus Holz imitierendem Kunststoff.

Groh betonte auch den ökologische Aspekt der Furniergewinnung. Da sich für die Her­stellung der hochwertigen Furnierblätter nur große, dicke Bäume eignen, die dem Wald einzeln entnommen werden, werde der Erhalt gesunder Mischkulturen unterstützt, die weniger anfällig für Schäden durch Sturm, Feuer oder Schädlinge sind als Monokultu­ren.

Ein weiterer Pluspunkt für Furnier sei die optimale Nutzung des gesamten Baumes. „Aus einem Kubikmeter Rohholz kann man furnierte Oberflächen für etwa 15 komplette Schlafzimmer herstellen mit Bett, Schrank und Beistellmöbel. Würde man diesen einen Kubikmeter Holz in 25 Millimeter starke Bohlen sägen, kämen genau zwei Massivholz­schränke dabei heraus“, so Groh. Hauptsächlich deshalb würden teure und hoch­wertige Hölzer nur als Furnier angeboten.

Vom riesigen Hotelkomplex bis zu Omas Beistelltisch

Besonders gerne erinnert sich der Furnierexperte an ein Groß-Projekt in Shanghai: Im Hotel ‚Grand Hyatt’ wurden 25.000 Quadratmeter Oberfläche mit drei unterschiedlichen Holzarten veredelt. Aber auch die Arbeit in etwas kleineren Dimensionen mache Spaß: „Mir ist eine ältere Dame aus der Nachbarschaft in guter Erinnerung geblieben, deren furnierter Beistelltisch eine ‚Ecke abhatte’. Das passende Furnier war schnell gefunden und das Tischchen sah nach der Reparatur wieder aus wie aus wie vom Möbelher­steller.“

Weitere Informationen zur individuellen Furnieren im Innenausbau können per E-Mail an Schorn & Groh angefordert werden.

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