Baulinks -> Redaktion  || < älter 2011/1584 jünger > >>|  

BWP-Branchenstudie 2011

(2.10.2011) Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. hat am 27.9. in Nürnberg die neue BWP-Branchenstudie vorgestellt. Darin wird die Marktentwicklung anhand von zwei Szenarien abgeschätzt:

  • Bei optimalen politischen Rahmenbedingungen stiege der Wärmepumpen-Absatz bis 2030 laut der Experten-Prognose auf über 300.000 Stück pro Jahr. Damit würden 2030 rund 3,5 Millionen installierte Wärmepumpen 59,0 TWh Umweltenergie für die umweltfreundliche Wärmeversorgung nutzen.
  • Verbessern sich die Bedingungen nicht, stiege der Absatz bis 2030 lediglich auf 115.000 verkaufte Wärmepumpen pro Jahr. 2030 wären dann lediglich rund 2 Millionen Wärmepumpen installiert, die rund 34,4 TWh Umweltenergie in Warmwasser und Heizwärme „umwandeln“.

Durch die Einbindung von erneuerbarer Wärme aus Erde, Wasser oder Luft reduzieren Wärmepumpen den Treibhausgas-Ausstoß. So soll jede Wärmepumpe im Durchschnitt knapp 2 Tonnen CO₂-Äquivalent pro Jahr vermeiden. Im Zeitraum von 2010 bis 2030 würde sich so eine Treibhausgas-Reduktion durch installierte Wärmepumpen ergeben ...

  • von 46,5 Millionen Tonnen laut Szenario 1 und
  • sogar 62,9 Millionen Tonnen nach Szenario 2.

Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen sollten die 2020 installierten Wärmepumpen bereits je nach Szenario 15,0 bis 19,2 TWh Primärenergie jährlich sparen. Verglichen mit Ölheizungen würden damit insgesamt rund 1,7 bis 2,1 Mrd. Tonnen Öl weniger verbraucht.

Wärmepumpen als kongenialer Partner von Sonne- und Windenergie

Gerade beim zunehmenden Einsatz von fluktuierenden Energiequellen wie Sonne und Wind zur Stromerzeugung kann das Potenzial der Wärmepumpe immer bedeutender werden, um überschüssigen Strom temporär in Form von Wärme zu speichern. Durch Speicherung von Wärme können Wärmepumpen bei knapperem Stromangebot ausgeschaltet bleiben, aber dabei weiterhin heizen und das gespeicherte Warmwasser bereitstellen. Damit eignen sie sich, um in intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) den Strombedarf dem Angebot anzupassen.

Da die Szenarien der BWP-Branchenstudie auf unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen beruhen, hat laut der vorliegenden Studie die Politik der nächsten Jahre einen wesentlichen Einfluss darauf, ob die Wärmepumpe ihr Potenzial für Wirtschaft, Umwelt und Klimaschutz optimal ausreizen kann.

Wärmepumpenstrom mit Steuern und Abgaben belastet

Elementar für die weitere Marktdurchdringung der Wärmepumpe sind die Energiepreise im Wärmemarkt. Derzeit wird der Wärmepumpenstrom mit rund 80 Prozent Steuern und Abgaben belastet, während Erdgas nur 53 Prozent und Erdöl sogar nur 23 Prozent Steuern und Abgaben (jeweils inkl. Netznutzungsentgelte) tragen. Diese ungleiche Belastung steht im Widerspruch zu dem im Energiekonzept verankerten Ziel, die Besteuerung der Energieträger im Wärmemarkt an ökologischen Kriterien auszurichten - siehe auch Beitrag "Bundeskartellamt: Mehr Wettbewerb beim Wärmepumpen-Strom" vom 16.10.2010.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH