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Massiv aussehende Leichtbau-Balkone für ehemaliges Bürohochhaus in Premiumlage

(14.9.2011) Dunkle Ecken, unsanierte Wohnungen, fantasielose Fassaden: Der Gewerbe- und Wohnkomplex an der Goltsteinstraße in Köln, errichtet in den 70er Jahren, war unansehnlich geworden und verwaiste zusehends (siehe Google-Maps und/oder Bing-Maps). Für die Anlage wiederum spricht die gute Lage zur Innenstadt und zum Rheinufer. Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und die Verkehrsanbindungen bilden eine dichte Infrastruktur.

Um dieses Potenzial zu nutzen, wurde der gesamte Komplex saniert. Städtebaulich wurden die Ziele verfolgt, das Angebot an Mietwohnungen zu erhöhen und das Nahversorgungszentrum für mehr als 10.000 Einwohner im Umkreis zu verbessern. Dazu gehören heute ein neu gestaltetes Einkaufszentrum und das neu errichtete Wohncarrée Altenburger Straße mit 68 Neubau-Mietwohnungen. Umgenutzt wurde ein Bürohochhaus von 1974, das in 80 Wohnungen umgewandelt wurde. Um einen zentralen Platz gruppieren sich nun Geschäfte und Dienstleistungsbüros, eine Tiefgarage bietet mehr als 500 Stellflächen.

Balkone in die Fassade integriert

Das 11-geschossige Bürohochhaus stand bei Projektbeginn nahezu leer und stellte an Architekten und Statiker höchste Anforderungen, um das Bestandsgebäude neu zu erschließen und aus den Büros niveauvolle Wohnungen mit Balkonen zu schaffen. Das Erdgeschoss des Gebäudes wird heute gewerblich genutzt. Auf allen anderen Geschossen befinden sich jeweils acht unterschiedlich große Wohnungen in gehobener Ausstattung mit entsprechend großzügigen Balkonen von 22 bzw. 14 m², die nachträglich an das Gebäude angebracht wurden und so die Wohnungen wesentlich aufwerten.

Die einfachste Möglichkeit neue Balkone zu bauen, besteht darin, Stützen vor die Fassade zu setzen. Anbaubalkone hingegen setzen zwar statisch intakten Baubestand voraus, lassen sich jedoch wesentlich besser in das Gesamtbild des Gebäudes integrieren. So auch beim Goltsteinforum: Die Planung sah vor, die Balkone optisch komplett in die Fassade zu integrieren, anstatt eine der üblichen Verfahren zu wählen, die die Art der Konstruktion sichtbar lassen.

Im Gebäude verankert

Die Balkonunterkonstruktionen wurden komplett vom Schlosser vorgefertigt und auf die Baustelle geliefert. Die Wandanschlüsse erfolgten über Stege, im Gebäude verankert, als nachträgliche Wandaufhängung. Um diese Schlosserkonstruktion auch optisch in die Oberfläche des Hauses integrieren zu können, hatte der Bauherr zur Verkleidung bereits eine Lösung vorgeschlagen, die witterungsbeständig ist und den Kunstharzputz der Wandaußengestaltung aufnehmen kann - nämlich Aquapanel Cement Board Outdoor.

Witterungsbeständige Putzträgerplatte

Die zementgebundene Bauplatte von Knauf Aquapanel gilt als langlebiger Baustoff, der einen soliden und trockenen Untergrund bildet und selbst extremen Witterungseinflüssen sowie Frost-Tau-Wechsel standhalten sollte. Für das Goltsteinforum eignet sich das Material auch insbesondere deshalb, weil es als Putzträgerplatte nicht nur für direkt beplankte, sondern auch für hinterlüftete Fassadensysteme einzusetzen ist. Die in der Gebäudeaußenwand befestigte Schlosserkonstruktion wurde dreiseitig quasi „eingepackt“ – außen, innen und im Balkondeckenbereich.

Montage der Innen- und Außenseiten

Die Schlosserkonstruktionen wurden nach der Aufhängung am Gebäude mit einem korrosionsgeschützten Ständerwerk mit einem Ständerachsabstand 625 mm versehen. Dieses wurde auf der Innen- und Außenseite der Balkone jeweils einlagig mit der biege- und stoßfesten Bauplatte mit Hilfe von Aquapane Maxi Schrauben beplankt. Die Schrauben wurden zuerst in die Mitte der Platten geschraubt, die dann zu den Rändern hin befestigt wurden. Die Platten wurden horizontal angebracht mit einem Abstand von 3-5 mm. Nachdem auf der Außenseite die Fugen mit einem zum System gehörenden Fugenspachtel grau verspachtelt waren, konnte die Fassadengestaltung des kompletten Hauses fertig gestellt werden, einschließlich des Abschlusses mit einem Kunstharzputz.

Einfache Deckenkonstruktion

An den Decken der Balkone erfolgte die Montage der Zementbauplatten an einer korrosionsgeschützten Tragekonstruktion, mit Noniushängern von den Grundprofilen abgehängt. Die Befestigung erfolgte durch 25 Schrauben pro Quadratmeter Platte. Die Decken an sich sind geschlossen, haben aber ein umlaufendes Schattenprofil von 1,5 cm zum Mauerwerk hin. Bei Konstruktionen dieser Art ist außerdem alle 15 m eine Dehnfuge erforderlich. Auch die senkrechte Platte zur Decke hin wurde mit einer Schattenfuge versehen.

Freier Blick durch Handläufe

Um die vorgeschriebene Höhe der Balkonbrüstungen zu erreichen, weiterhin aber auch den teilweise großartigen Blick auf die Stadt zu ermöglichen, waren aufgesetzte Handläufe auf der Balkoninnenseite eingeplant worden. Für die stabile Befestigung hatte der Schlosser bei den Unterkonstruktionen bereits Halterungen in Form von Bolzen angebracht. Um die Halterungen durch die Zementbauplatten zu führen wurden diese an den vorgesehenen Stellen mit einer Lochfräse vorgebohrt, dann die Platten montiert. Zur Abdichtung dieser Durchführung wurden zuerst die Gewindestäbe abgeklebt, Fugenspachtel um die Stäbe aufgetragen und abschließend mit einer Silikonfuge geschlossen.

Gewichtseinsparung

Die fertiggestellten Balkone sehen aus wie massive Konstruktionen, sparen aber mit dem Aquapanel Cement Board Outdoor - bei gleicher Optik und Stabilität wie Mauerwerk - bis zu 65% Gewicht ein.

Weitere Informationen zum Aquapanel Cement Board Outdoor können per E-Mail an Knauf angefordert werden.

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