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Neues Beschichtungssystem für Rampenheizungen

(18.7.2011) Steile Ein- und Ausfahrtsrampen von Parkhäusern und Tiefgaragen können bei Schnee und Eis zu Gefahrenzonen werden. Meistens lässt sich die Eisbildung trotz des Einsatzes von Tausalz nicht vollständig verhindern, so dass sich die Parkhausrampen im Nu in unberechenbare Rutschbahnen verwandeln. Sichere Abhilfe schaffen hier elektrische Rampenheizungen, die direkt in die Bodenbeschichtung eingebaut werden. Ein solches Beschichtungssystem für den Einbau von Rampenheizungen stellte die Sika Deutschland GmbH mit STELOramp neu auf der Fachausstellung „Parken 2011“ am 11. und 12. Mai - gemeinsam mit dem Entwickler des Gesamtsystems, der STL Böden + Design GmbH.

Schnee und Eis auf Parkhausrampen werden in der Regel durch Schneepflüge geräumt. Die mechanische Belastung der Bodenoberfläche durch Räumfahrzeuge kann zu einer Rissbildung in den exponierten Betonbauteilen führen. Der zusätzliche Tausalzeintrag und die damit verbundene schädigende Chloridbelastung im gesamten Parkhaus begünstigen die Betonkorrosion - abgesehen davon, dass der Einsatz von Tausalzen aus ökologischer Sicht bedenklich ist. Die Folgeschäden lassen sich nur durch aufwändige Instandsetzungsmaßnahmen beheben, für die der Rampenbereich und damit auch meist das gesamte Parkhaus vorübergehend geschlossen werden muss.

Beheizbare Rampensysteme sind nicht neu, allerdings realisierte man die Beheizung bisher mehrheitlich durch warmwasserbeheizte Heizschleifen. Wegen des hohen Temperaturgefälles zwischen Betonbauteil und Heizschleife erhöht sich damit aber ebenfalls die Neigung zur Rissbildung. Eine nachhaltige Alternative ist die elektrische Flächenheizung: Sie wird in das Beschichtungssystem einlaminiert und sorgt für einen sicheren und darüber hinaus auch energiesparenden Frostschutz für die Parkhausrampen.

Beschichtungssystem STELOramp

Das Dresdener Unternehmen STL Böden + Design GmbH entwickelte und vertreibt das Gesamtsystem STELOramp. Dieses besteht aus der elektrischen Flächenheizung und der Beschichtung Sika Elastomastic TF. Bei diesem System handelt es sich um einen Epoxidharzaufbau, der sich an den besonderen Anforderungen in Parkhäusern und Tiefgaragen orientiert. Der mechanisch hoch belastbare Boden erhält mit der flächigen Temperierung durch das Heizlaminat STELOtherm KS die zusätzliche Eigenschaft der Frostfreiheit. Die TÜV-zertifizierte Flächenheizung wird mit 230 Volt betrieben. Wenn es die baulichen Gegebenheiten zulassen, ist auch die Kopplung an eine Photovoltaikanlage möglich.

Die STL Böden + Design GmbH bietet den Parkhausbetreibern das volle Leistungspaket: Von der Energieberechnung über die elektro- und bautechnische Planung sowie die Lieferung aller Komponenten bis hin zu Einbau und Inbetriebnahme der Heizbeschichtung. Zudem gehören auch Kontrolle und Wartung der Gesamtanlage mit der hauseigenen Technik zum Service.

Praxisbeispiel Parkhaus Jakobsmarkt in Nürnberg

Die beheizbare Sika-Beschichtung ist seit letztem Winter im Parkhaus Jakobsmarkt in der Nürnberger Altstadt im Einsatz (siehe Goolge-Maps). Die 456 Stellplätze fassende Parkgarage verfügt über eine sehr lange und steile Einfahrtsrampe, die bislang immer geräumt und gestreut wurde. Bei der letzten Instandsetzung entschied man sich aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen für die Systemlösung mit elektrischer Flächenheizung.

Zunächst wurde die Rampe nach sorgfältiger Untergrundvorbereitung mit dem Allround-Epoxidharz Sikafloor-161 grundiert. Anschließend erfolgte die Installation der Temperatursensoren und elektrischen Leitungen für die Heizkreise. In die darauf folgende, mit Quarzsand und Stellmittel verfüllte Schicht des beschleunigten Epoxidharzes Sikafloor-159 bettete man das passgenau zurechtgeschnittene Heizgewebe STELOtherm KS ein. Auf die nachfolgende Isolationsschicht wurde ein Potenzialausgleichsgewebe aufgelegt, das in die erste Schicht Sika Elastomastic TF einlaminiert wurde. Die zweite und damit eigentliche Verschleißschicht aus dem robusten Epoxidharz-Polyurethan-Hybrid Sika Elastomastic TF erhielt eine Abstreuung aus Chromerzschlacke der Körnung 2 bis 3 Millimeter. Damit wurde die Belastbarkeit erhöht und eine hohe Griffigkeit erzielt.

Das Modell der elektrischen Rampenheizung könnte Schule machen. Denn sie ermöglicht die rutschfreie Befahrbarkeit von Parkhausrampen in der kalten Jahreszeit und ist gleichzeitig eine umweltfreundliche, energiesparende und wirtschaftliche Lösung für Parkhausbetreiber.

Weitere Informationen zur Rampenheizung können per E-Mail an STL Böden-Design  und  per E-Mail an Sika angefordert werden; siehe zudem Beitrag "Sika-Broschüre über perfekt geschützte Parkbauten" vom 23.8.2010.

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