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„Blau ist das neue Grün“: Von Green Buildings zu Blue Buildings

(28.6.2011) „Blau ist das neue Grün“: Christian Poprawa, Marketingdirektor bei Saint-Gobain Weber, fordert einen Farbwechsel am Bau, denn „Blue Buildings vereinen Klimaschutz und modernen Komfort“.

In den 70er Jahren stand die Farbe Grün für eine ökologische Gegenbewegung. Ökologie statt Ökonomie. Das ist längst vorbei. Grün ist keine Gegenbewegung mehr, sondern längst im gesellschaftlichen Mainstream angekommen. Ob Bio-Lebensmittel oder Atomausstieg - die grünen Kernideen sind mehrheitsfähig geworden. Ökologie und Ökonomie werden schon längst nicht mehr als Gegensätze gesehen, sondern müssen heutzutage zusammen funktionieren. Ohne das Eine wird das Andere nicht akzeptiert.

Nachhaltigkeit ohne Verzicht

Für Christian Poprawa, Marketingdirektor des Bauprodukteherstellers Saint-Gobain Weber, gilt dies auch im Bausektor. „Baustoffe müssen heutzutage nachhaltig und leistungsstark sein. Energieeffizient und wirtschaftlich. Klimafreundlich und komfortabel in der Verarbeitung. Denn“, so der Bauexperte, „alle wollen zwar das Klima retten, die Umwelt schonen und Energie einsparen - aber keiner will dafür irgendwelche Einschränkungen in Kauf nehmen.“ Das muss man auch gar nicht. Denn „grün“ wurde längst von einem neuen Attribut abgelöst. Zukunftsfähige Produkte und Systeme, die ressourcenschonend und gleichzeitig leistungsstark sind, bezeichnet man heute als „blau“, oder auch „blue“.

Christian Poprawa: „Die Automobil-Industrie hat es vorgemacht. Die ersten grünen 3- Liter-Autos waren ein Flop, weil die Maschinen nicht leistungsstark genug waren. Die neuen PKW-Modelle sind sparsamer und klimafreundlicher und gleichzeitig leistungsstärker. Sie nennen sich nicht mehr grün, sie nennen sich blau. Blau ist das neue Grün.

Von Green Buildings zu Blue Buildings

Auch in der Immobilienbranche steht solch ein Farbwechsel an. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich für besonders umweltschonende Gebäude der Begriff „Green Building“ eingeprägt. Mehr und mehr wird der Fokus auf die reine Energieeffizienz eines Gebäudes jedoch als zu eindimensional wahrgenommen. Hinzu kommt, dass viele Verarbeiter so genannte „Ökoprodukte“ meiden, da diese als qualitativ schlechter gelten. „Was viele noch nicht verstehen ist, dass technischer Fortschritt und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen“, so Christian Poprawa. „Klimabewusst bauen heißt nicht zwangsläufig: Lehmhütte mit Strohdach. So ein Green Building in Reinform will heutzutage keiner mehr haben. Blue Buildings sind die Zukunft. Hier ist die Baustoffindustrie in der Pflicht, Lösungen zu entwickeln, die Klimaschutz ohne Verzicht bieten. Nur so holen wir auch das Handwerk mit ins Boot.“

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