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Pfleiderer und Gläubiger unterschreiben Verträge zur finanziellen Restrukturierung

(12.5.2011) Die Pfleiderer AG (ISIN DE 0006764749) hat sich mit ihren Gläubigern auf die finanziellen Modalitäten der Restrukturierung des Konzerns geeinigt und die dazugehörigen Verträge unterschrieben. Die Inhalte der Verträge entsprechen den bereits am 26.4.2011 verkündeten Eckpunkten. Sie umfassen einen Forderungsverzicht der Gläubiger auf die Finanzverbindlichkeiten der Pfleiderer AG (ohne Finanzierungskreis Osteuropa) in Höhe von 40% der in Anspruch genommenen Linien zuzüglich eines Teils der aufgelaufenen Zinsen und Gebühren. Dies entspricht einem Betrag von rund 380 Mio. Euro.


Bild aus dem Beitrag "Pfleiderers BalanceBoard setzt auf Einjahrespflanzen" vom 2.3.2011

Die Gläubiger stellen der Gesellschaft im Mai 2011 zudem einen zusätzlichen Kreditrahmen von 100 Mio. Euro als erstrangig besichertes Darlehen ("Super Senior") zur Verfügung. Das Super Senior Darlehen soll zur Hälfte nach Durchführung der Kapitalmaßnahmen wieder zurückgeführt werden.

Vorstand und Aufsichtsrat werden einer außerordentlichen Hauptversammlung, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte Juli 2011 stattfinden wird, einen massiven Kapitalschnitt in einer Größenordnung vorschlagen, die dazu führt, dass die Aktionäre zunächst nur noch ca. 1% des Grundkapitals halten werden, sie haben aber die Möglichkeit, im Zuge einer Kapitalerhöhung den Anteil auf bis zu 16% aufzustocken. Zur Wiederherstellung einer soliden Eigenkapitalbasis ist anschließend eine Barkapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss von bis zu 100 Mio. Euro geplant. Davon sollen 60 Mio. Euro von den Gläubigern erbracht werden, während 40 Mio. Euro von den Aktionären der Pfleiderer AG oder sonstigen Dritten erbracht werden sollen. Die Gläubiger sind zudem bereit, in Höhe jenes Teils der Kapitalerhöhung, der von den Aktionären oder sonstigen Dritten nicht erbracht wird, einen weiteren erstrangigen Kredit ("Super Senior") von bis zu 40 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen, so dass der vorgesehene Mittelzufluss von 100 Mio. Euro in jedem Fall gesichert ist.

Nach Vollzug der Kapitalerhöhung sollen die Gläubiger mindestens 80% am erhöhten Grundkapital der Pfleiderer AG halten. Dieser Anteil kann sich in dem Maße erhöhen, in dem weder die bisherigen Altaktionäre noch Dritte die auf sie entfallenden Aktien an der Kapitalerhöhung zeichnen. Die Mehrheitsposition reflektiert den signifikanten Forderungsverzicht und die Garantie des Mittelzuflusses durch den Super Senior Kredit in Höhe von bis zu 40 Mio. Euro. Die Aktionäre können ihren Anteil am Grundkapital durch Zeichnung des auf sie entfallenden Anteils an der Kapitalerhöhung gegen eine Bareinlage von bis zu 40 Mio. Euro um bis zu 15% von 1% auf bis zu 16% erhöhen. Die Inhaber der 2007 begebenen Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen von 275 Mio. Euro sollen auf ihre Rechte vollständig verzichten und im Gegenzug mit 4% am Grundkapital nach Kapitalerhöhung beteiligt werden. Dies entspricht inklusive der aufgelaufenen nicht gezahlten Zinsen einer weiteren Entschuldung um rund 340 Mio. Euro.

Gläubiger, die ebenfalls auf 40% ihrer Forderungen verzichten, sich aber nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen wollen, erhalten Optionsanleihen, die unter bestimmten Bedingungen in Aktien gewandelt werden können.

Die aufgezeigte Entschuldung steht gläubigerseits unter dem Vorbehalt, dass sowohl die Anleihegläubiger wie auch die Aktionäre in getrennten Versammlungen den entsprechenden Schritten ohne Einschränkung zustimmen. Die oben aufgezeigten Maßnahmen werden zu einer signifikanten Entschuldung des Pfleiderer-Konzerns und der Wiederherstellung einer soliden Eigenkapitalbasis führen.

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